Kliniken

Effiziente Strukturen können Kosten senken

Mehr System, weniger Ausgaben: Das Isar Klinikum München hat das OP-Management neu aufgestellt.

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MÜNCHEN. Idealbild effiziente Klinik – das schwebte auch dem stellvertretenden Geschäftsführer des Münchner Isar Klinikums Andreas Wolf vor. Er hat daher vor einigen Jahren verschiedene Arbeitsabläufe vereinheitlicht, wie er jüngst in München bei einem Fachtreffen berichtete. Ähnlich sei er mit den für die unterschiedlichen Op verwendeten Produkte vorgegangen. Um das zu erreichen, habe er sich externe Berater geholt. Im Jahr 2012 hätten sich einige der Berater zunächst auf den Stationen ein Bild gemacht. "Uns ist positiv aufgefallen, dass (…) das Experten sind, die selbst vorher im Krankenhaus gearbeitet haben, zum Beispiel in der Pflege", so Wolf. Es sei sogar zwischen OP- und Stationspflege unterschieden worden, je nach Einsatzbereich. Auch dadurch habe der Austausch mit den Klinik-Mitarbeitern gut geklappt. Gemeinsam sei erarbeitet worden, welche Produkte, wie etwa Handschuhe, Desinfektionsmittel oder Verbände, genutzt werden sollten. Zudem sei festgelegt worden, wo und wie diese angeordnet sein sollten. Die beschlossenen Änderungen seien dann gut akzeptiert worden, so Wolf. Pro Jahr bringe das der Klinik Einsparungen von immerhin 12.000 Euro.

2013 seien dann insbesondere die OP-Sets optimiert worden. Wie Wolf erklärte, habe vor allem ein Faktor reduziert werden sollen, der sich öfter als problematisch erwiesen habe: Das Verwenden von Einzelkomponenten. Die müssten nicht nur einzeln gekauft werden, was den Auswahlprozess verlängere und manchmal höhere Preise bedeute. Im Anschluss müssten sie auch einzeln sterilisiert werden. Die Klinik habe teilweise zwar bereits fertig gepackte Standard-Sets verwendet, die hätten aber nur teilweise den Bedarfen entsprochen. Das habe nicht zuletzt dazu geführt, dass immer wieder Teile ungenutzt weggeworfen worden seien. Im Lauf der Beratung seien eigene Standard-Sets für die Klinik entwickelt worden. Die stelle ein Anbieter nun regelmäßig zusammen. Im Ergebnis könne eine große Zahl von OP-Standards mit insgesamt nur 14 Abdecksets umgesetzt werden. Jeder Mitarbeiter habe nun je nach Situation genau die Teile zur Hand, die er benötige, so Wolf.

Zudem sei der Aufwand für die Op- Vorbereitung und -Dokumentation geschrumpft. Schließlich genügten nun kleinere Lagerräume, und es entstünden weniger Abfälle. Insgesamt spare das bis zu weiteren 30.000 Euro ein. Die Berater betonten in München, dass sie grundsätzlich darauf achteten, Kliniken langfristig zu betreuen. Sie schulten bei Bedarf Mitarbeiter und böten ein Controlling an, damit Veränderungen im Arbeitsalltag ankämen. (cmb)

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