Apps im Gesundheitswesen

Ein Arzt mit Apps und viereckigen Codes

Krankheitsbilder oder Fragen nach medizinischen Befunden übers Smartphone versenden - mit einer App ist das kein Problem. Ein Frankfurter Allgemeinarzt hat bereits Erfahrungen damit gemacht - und mit QR-Codes.

Kerstin MitternachtVon Kerstin Mitternacht Veröffentlicht:
Über das iPhone ist Dr. Zlatko Prister für seine Patienten stets erreichbar.

Über das iPhone ist Dr. Zlatko Prister für seine Patienten stets erreichbar.

© Prister

FRANKFURT/MAIN. Hausarzt Dr. Zlatko Prister aus Frankfurt trägt sein iPhone um den Hals und ist so immer für seine Patienten erreichbar.

Da wundert es nicht, dass er sich auch mit Apps, die die Kommunikation erleichtern, intensiv beschäftigt und seit einiger Zeit die App "Whats App" nutzt, mit der man sich online kostenlos Nachrichten und Bilder schicken kann, und "Viber", eine App zum kostenlosen online telefonieren.

"Mein Ziel ist es nicht nur die Abläufe in der Praxis zu optimieren, sondern auch die Kommunikation mit den Patienten", sagt Prister, der seit Jahren schon eine papierlose Praxis in Frankfurt auf der Einkaufsmeile Zeil betreibt.

Der Hausarzt war von Anfang an beim Nutzen von technischen Neuerungen, wie Internet, E-Mail oder SMS, Vorreiter, "und immer haben mich viele Kollegen für verrückt erklärt", sagt er.

WhatsApp, Viber

Preis: kostenlos

Speicherplatz: 4,6 MB

Sprache: deutsch, englisch

Anforderung: Android Version 2.1 oder höher.

Zum Download: Android Market

Viber (Apple)

Preis: Kostenlos

Speicherplatz: 12,7 MB

Sprache: u. a. deutsch

Anforderung: Kompatibel mit iPhone, iPod touch und iPad.Erfordert iOS 3.1

Zum Download:Appstore

"Ich hatte schon immer ein großes Interesse an neuen Technologien", so Prister. "Auch wenn der Nutzen oft mit einem enormen Lernaufwand verbunden ist."

Am Anfang hat sich der Hausarzt noch gegen das Smartphone gewehrt. "Ich wollte partout keines haben, weil mein Handy so schön klein und leicht war", berichtet Prister.

QR-Codes in der Arztpraxis

Dann hat er sich aber doch auf das neue Gerät eingelassen. Bevor Prister allerdings anfing, iPhone und Apps in seiner Praxis zu nutzen, hat er sich lange bei Freunden über das Gerät und seine Funktionen informiert und es selbst intensiv getestet.

"Im Praxisbetrieb muss alles reibungslos ablaufen, da kann man nicht anfangen, erst einmal eine Funktion auszuprobieren."

Bei den Patienten war die Bereitschaft die neuen elektronischen Kommunikationsmittel zu nutzen von Anfang an da.

"Das war bei der E-Mail so, aber auch bei Sms und jetzt beim Smartphone und Apps, wie WhatsApp", so Prister, obwohl diese Apps bisher nur vereinzelt von wenigen Patienten genutzt würden.

Die Patienten fragen über "Whats App" meist nach einem schnellen Termin oder ob Befunde da sind. "Einmal hat ein Patient mir auch ein Bild mit einem Hautausschlag gesendet und gefragt, was es sein könnte."

Prister bestellt dann sofort seine Patienten in die Praxis. Er selbst versendet nichts, denn das Thema Datenschutz ist Prister natürlich bewusst. "E-Mails können verschlüsselt versendet werden, bei WhatsApp ist das nicht möglich."

Eine weitere Neuerung, die Prister eingeführt hat, ist der QR-Code. Dieser steht auf seinem Hinweisschild für die Praxis und wird auch gut genutzt.

"Und wenn ich im Urlaub bin, können die Patienten sich über den QR-Code den Kontakt zu meinem Vertreter holen. So müssen sie nichts abschreiben oder abfotografieren."

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