TV-Kritik

Ein Schlagabtausch, der die Wähler verschreckt

Bei Anne Will ging es offiziell um die Patienten - ganz klar aber auch um die Wähler.

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Ein Aufreger-Thema ist das allemal, das Anne Will Sonntagabend den Zuschauern in der ARD unter dem Titel "Erst Geld, dann Spritze - Wenn der Doktor Bares will" präsentiert hatte: die Vorkasse, die manche Ärzte für ihre Leistungen von ihren Patienten seit kurzem verstärkt verlangen.

Doch wer als Patient die Sendung bis zum Ende gesehen und gehofft hatte, zum Schluss einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn zu haben, musste sich enttäuscht sehen. Denn das Sachleistungsprinzip regelt es ganz klar: Vorkasse für Behandlungen, die im Leistungskatalog enthalten sind, sind unzulässig. Diese Antwort hat schon gleich zu Beginn der Sendung unter anderem der KBV-Vorsitzende Andreas Köhler gegeben. Was folgte, war ein Schlagabtausch der Befürworter und Gegner der Honorarreform - mehr nicht.

Jeder, der an der Diskussionsrunde teilnahm, betonte, dass "es zu allererst um die Patienten" gehe, sei es der Gesundheitsminister von Bayern, Markus Söder (CSU) oder Marion Caspers-Merk (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Andreas Köhler oder auch der Schönheitschirurg Professor Werner L. Mang. Es gipfelte in der vom Publikum goutierten Feststellung Mangs, dass der Gesundheitsfonds gescheitert sei ("das soll Frau Ulla Schmidt mal zugeben und die Konsequenz daraus ziehen!") und die KVen seien nicht mehr zeitgemäß ("wie der Herr Lauterbach schon vor fünf Jahren gesagt hat").

Letztlich ging es in der Talk-Runde nicht um die Patienten, sondern wohl eher um die Wähler, die spätestens im Herbst gefordert sind. Die Diskussionsrunde wird sie allerdings wohl einmal mehr verschreckt haben.

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