Nur für Kinder

Facharztzentrum wird zum Erfolgsmodell

Ein Facharztzentrum nur für Kindern - vor einem Jahr wurde es in Bremen gegründet, jetzt zieht es positive Bilanz. Acht Krankenkassen sind mittlerweile mit ihm Boot und sichern die Finanzierung.

Veröffentlicht:
Pädiater Heuerding: "Für junge Patienten der beteiligten Kassen ergibt sich ein echter Vorteil."

Pädiater Heuerding: "Für junge Patienten der beteiligten Kassen ergibt sich ein echter Vorteil."

© privat

BREMEN (cben). Das Bremer Kinderfacharztzentrum im Medicum (KiM) ist vor einem Jahr an den Start gegangen. Heute zeigt sich: Das deutschlandweit einmalige Projekt ist auch für die Ärzte ein Erfolg.

Die Kollegen haben einen Teil ihrer Sprechstundenzeit ins Facharztzentrum verlegt. "Wir sind hier weitgehend ausgelastet", erklärt Dr. Marco Heuerding, Facharzt für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.

Im KiM können Heuerding und seine fünf Kollegen die Patienten ausführlich und in ruhigerer Atmosphäre diagnostizieren und behandeln als in ihrer Praxis.

"Wir bekommen die Patienten von Kinderärzten aus Niedersachsen und Bremen überwiesen und haben dann gerade bei komplizierten, unklaren oder aufwändigen Krankheitsbildern bis zu einer Stunde pro Patient Zeit", sagt Heuerding.

"Das ist natürlich ein große Vorteil gegenüber der Arbeit in der Praxis" Die Überweisung durch einen Kinderarzt ist Voraussetzung.

Zusatzhonorar für die Praxisausstattung

Im Facharztzentrum arbeiten eine Ärztin und fünf Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen, wie Allergologie, Endokrinologie, Neuropädiatrie oder Nephrologie. "So können wir die Kinder interdisziplinär versorgen", sagt Heuerding.

Die Kollegen kooperieren in einem Qualitätszirkel und besprechen bei Bedarf die jungen Patienten gemeinsam. So können unnötige Untersuchungen und Belastungen vermieden werden, hieß es.

Finanziert wird das Projekt von acht Krankenkassen - unter anderem den AOKen in Niedersachsen und BremenBremerhaven, der DAK, der Barmer und der HKK, die einen speziellen Vertrag geschlossen haben und in einen gemeinsamen Topf einzahlen.

So fließt ein Zusatzhonorar vor allem in die Praxisausstattung des KiM. "Wir sind bei dem Vertragsabschluss durchaus bescheiden gewesen" erklärt Heuerding.

"Ein wirklicher Vorteil ergibt sich allerdings für die jungen Patienten der beteiligten Krankenkassen. In Ruhe und mit einem ausführlichen Anamnesegespräch lassen sich besser Diagnosen stellen als mit einem hohem Apparateaufwand."

www.kim-bremen.de

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