Brandenburg
Fachkräftemangel: Klinik Templin gibt Versorgungsauftrag für Gynäkologie zurück
Das Sana-Klinikum Templin hat vergeblich nach Gynäkologen und Hebammen gesucht, die langfristig in der Uckermark arbeiten wollen.
Veröffentlicht:Templin. Das Sana-Klinikum Templin hat seinen Versorgungsauftrag für Gynäkologie verloren. Schuld daran trägt der Fachkräftemangel bei Hebammen und Fachärzten für Gynäkologie, so Geschäftsführerin Jean Franke. „Die Sicherheit und Versorgungsqualität für unsere Patienten hat für uns oberste Priorität, insbesondere in sensiblen Bereichen, wie der Geburtshilfe bedarf es eines eingespielten medizinischen Teams, um auch bei Komplikationen Gefahren für Neugeborene und Mütter abzuwehren.“
Im April 2023 hatte man den Kreißsaal bereits außer Betrieb genommen. Damals war aber noch der Plan im Raum, ihn so bald wie möglich zu reaktivieren. Es sei jedoch nicht gelungen, fest angestellte Ärzte oder Hebammen für die Klinik zu finden. Schwangere im Landkreis Uckermark werden nun an die Klinik in Eberswalde (Barnim) verwiesen. Bei der Brandenburger Linksfraktion stößt das auf Kritik.
„Mit der jetzt bekannt gewordenen Entscheidung entsteht in der Uckermark die flächenmäßig größte Region in Deutschland ohne stationäre Geburtshilfe“, erklärten die Landtagsabgeordneten Andreas Büttner und Ronny Kretschmer am Donnerstag. „Das bedeutet für junge Familien und Gebärende ein hohes gesundheitliches Risiko“. (lass)