Falsche Maser-Mumps-Rötel-Impfung

Falsche Impfbescheinigungen in 1.290 Fällen – Arzt verhaftet

Die Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg wirft einem Arzt vor, 1.290 Patientinnen und Patienten eine Maser-Mumps-Rötel-Impfung im Impfpass bescheinigt zu haben, obwohl diese nicht geimpft gewesen seien. Außerdem soll er die Schein-Impfungen bei der KV Bayern abgerechnet haben.

Veröffentlicht:

Nürnberg. Ein Arzt aus Niederbayern sitzt wegen groß angelegten Betrugs bei Masern-Impfungen in Untersuchungshaft. Die zuständige Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg wirft dem Mann vor, 1.290 - in der Regel minderjährigen - Patientinnen und Patienten eine Maser-Mumps-Rötel-Impfung im Impfpass bescheinigt zu haben, obwohl diese nicht geimpft gewesen seien.

Außerdem soll er die Schein-Impfungen bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Bayern abgerechnet und dadurch knapp 20.000 Euro unrechtmäßig eingestrichen haben.

Lesen sie auch

Der Arzt aus dem Landkreis Landshut sitzt laut der Generalstaatsanwaltschaft seit Dienstag in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht Nürnberg hatte zuvor einen Haftbefehl gegen den Mann und 88 Durchsuchungsbeschlüsse erlassen. Die Ermittler stellten bei der Durchsuchung bei dem Verdächtigen Unterlagen und Datenträger sicher. Durchsuchungen gab es auch bei Personen, die für sich oder ihre Kinder falsche Impfnachweise bei den Behörden vorgelegt hatten.

Landratsämter wurden hellhörig

In Bayern müssen alle Kinder und Jugendliche gegen Masern geimpft sein, die eine Kindertagesstätte oder eine Schule besuchen. Das Masernschutzgesetz gilt auch für alle nach 1970 geborenen Beschäftigten in solchen Gemeinschaftseinrichtungen und medizinischen Einrichtungen sowie für Menschen, die die in Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber und Flüchtlinge wohnen.

Lesen sie auch

Die Ermittlungen hatten der Generalstaatsanwaltschaft zufolge verschiedene Landratsämter ins Rollen gebracht, die hellhörig geworden waren. Diese hatten zuvor in vielen Fällen Impfunfähigkeitsatteste von Kindern erhalten. Nachdem die Behörden diese nicht akzeptiert hatten, wurden stattdessen Impfnachweise vorgelegt, die der Verdächtige ausgestellt hatte. Demnach waren darunter auch Kinder, die weit von der Praxis des Arztes entfernt wohnten und normalerweise bei einem Kinderarzt in Behandlung waren. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ärztliche Gutachten

Vergütung auch bei nicht fertiggestelltem Sachverständigengutachten

Falsche Maser-Mumps-Rötel-Impfung

Falsche Impfbescheinigungen in 1.290 Fällen – Arzt verhaftet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Attraktives außerbudgetäres Honorar

Der Endspurt zur ePA-Erstbefüllung hat begonnen

Lesetipps
FSME-Impfung: Auch außerhalb der Risikogebiete auf Kasse?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

FSME-Impfung: Auch außerhalb der Risikogebiete auf Kasse?