Geldanlage

Für Anleger stehen alle Ampeln auf grün

Trotz teilweise überhitzter Kurse hat die Börse auf breiter Front Luft nach oben. Von allgemeiner Überbewertung kann keine Rede sein.

Von Dr. Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Seit November 2020 geht es im Trend erstmals mit der Masse der Aktien weltweit wieder aufwärts, also mit Titeln, die sich davor fast drei Jahre verbilligt hatten.

Anders als Titel, in denen die professionellen Anleger weltweit gerade stark überinvestiert sind, sind die meisten Aktien aus den nicht favorisierten Bereichen keineswegs teuer.

Der deutsche Kurs-Dax , der im Gegensatz zum allgemein bekannten Performance-Dax-Index international vergleichbar ist, liegt weiter nahe seinem Stand von vor mehr als 20 Jahren. Obwohl Gewinne und Substanz seit 2000 erheblich gestiegen sind. Bereinigt man noch um die Staatsanleihe-Renditen, die heute bei einem Bruchteil der Zinsen von vor 20 Jahren liegen, und um die Inflation, so kann tatsächlich nicht von einer Überbewertung gesprochen werden.

Wachstumswerte enttäuschen

Wenn man als Kursziel einen Performance-Dax-Stand ein Zehntel über dem heutigen Niveau von 14.444 Punkten anpeilt, so dürfte dies aus analytischer Sicht vertretbar sein. Das Chance/Risiko-Verhältnis bezogen auf die monetären und fiskalpolitischen Einflussfaktoren dürfte selten klarer gewesen sein als heute.

International liegen die meisten Aktienindizes tatsächlich in der Nähe ihrer historischen Höchstkurse. Die Frage ist, ob sich die Indizes bald nach oben beschleunigen können, nachdem die Wachstumswerte seit über einem halben Jahr enttäuschten.

Hintergrund der teilweise enttäuschenden Kursentwicklungen dürfte die überhitzte Markttechnik gewesen sein. Inzwischen hat sich die Markttechnik wieder leicht gebessert. Das Greed/Fear-Barometer von CNN liegt wieder leicht in der Fear-Zone. Nach über zehn Prozent Absturz beim Favoriten-Index Nasdaq und 15 Prozent Rückgang bei chinesischen Aktienindizes vom Hoch ist das kein Wunder.

Historische Rekordflüsse

Trotzdem verzeichneten die letzten Wochen historische Rekordzuflüsse bei Fonds und Aktien-ETF. Sogar mehr als beim bisherigen Rekord Anfang 2018. Diesmal bremst die US-Notenbank aber nicht, sondern ist expansiv. Zudem stehen wir eher am Anfang eines Konjunkturaufschwungs als am Ende.

Fazit: Die Markttechnik zeigt teilweise weiterhin Überhitzung, aber die monetären Auftriebskräfte dürften bei den Börseneinflussfaktoren die Oberhand behalten.

Dr. Jens Ehrhardt, unabhängiger Fondsmanager, erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den Vermögensverwaltern

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