Kommentar zur Fitnessdaten-Sammlung

Gefährliche Gedanken

Anne-Christin GrögerVon Anne-Christin Gröger Veröffentlicht:

Die Generali setzt auf individualisierte Krankenversicherungstarife: Wer gesund lebt, nicht raucht und Sport treibt, bekommt Vergünstigungen. Klingt erst mal überzeugend. Ein gesünderer Lebensstil täte ja vielen von uns gut.

Das Problem bei solchen auf die Einzelperson ausgerichteten Angeboten: Sie weichen das Prinzip auf, auf dem Versicherungen beruhen - dem der Solidarität. Viele kommen für die Risiken von wenigen auf, Gesunde tragen Kosten für Kranke mit.

Diese Solidarität geht verloren, wenn jeder nur noch für seine eigene Gesundheit sorgt. Das gilt nicht nur in der Versicherungswirtschaft, sondern in der ganzen Gesellschaft. Schon heute denken immer mehr Menschen: Warum soll ich, der ich gesund lebe, für den Kettenraucher nebenan die Behandlung zahlen? Er könnte ja aufhören und so gesund leben wie ich!

Solche Gedanken sind gefährlich für den Zusammenhalt eines Gemeinwesens. Sie suggerieren, dass jeder glücklich und gesund sein kann, wenn er sich nur ausreichend anstrengt. Und wer es nicht ist, hat sich einfach nicht genug Mühe gegeben. Wir alle wissen, dass das nicht stimmt.

Letztendlich bedeutet das auch, dass klar ist, wie ein glückliches und erfülltes Leben auszusehen hat. Das ist autoritär und raubt uns die Freiheit, die wir an unserem Zusammenleben eigentlich so schätzen.

Lesen Sie dazu auch: Daten gegen Rabatte: Generali will Fitness-Werte von Kunden sammeln

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