Hessen

Gewalt in Notaufnahmen Alltag

Übergriffe auf Beschäftigte in Notaufnahmen ist kein neues Phänomen. Eine wissenschaftliche Erhebung in Hessen bestätigt Handlungsbedarf.

Veröffentlicht:

FULDA. Zwei Drittel (76 Prozent) der Beschäftigten in hessischen Notaufnahmen haben nach eigenen Angaben binnen Jahresfrist mindestens einmal körperliche Gewalt bei der Arbeit erfahren. Nahezu alle (97 Prozent) gaben an, in diesem Zeitraum wenigstens einmal verbal von Patienten attackiert worden zu sein.

Und jeder Zweite (52 Prozent) berichtete, auch sexualisierte Gewalt erlebt zu haben. Das sind erste Ergebnisse einer im April 2018 begonnenen Studie zur Gewalt in Notaufnahmen. Wissenschaftler der Hochschule Fulda haben dazu unter anderem 354 Beschäftigte online befragt, die in 51 hessischen Klinikambulanzen tätig sind.

Danach gaben 62 Prozent der Umfrageteilnehmer an, sogar täglich oder wöchentlich mit verbalen Übergriffen konfrontiert zu sein. Physische Gewalt wurde in dieser Häufigkeit von 24 Prozent der Befragten beklagt, sexualisierte Gewalt von 21 Prozent. Als Randale-Ursachen bestätigten die Befragten Alkohol- oder Drogeneinfluss (86 Prozent), lange Wartezeiten (83 Prozent), Verwirrtheit der Patienten (55 Prozent), Unzufriedenheit mit der Versorgung (45 Prozent) sowie Verständigungsprobleme (38 Prozent).

„Mit Blick auf die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten in Notaufnahmen besteht dringender Bedarf, spezifische Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu etablieren, das zeigen die Daten ganz deutlich“, lautet das Fazit der Studien-Autoren. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Springer Medizin Gala

Preisträger des Springer Medizin Charity Awards feierlich gekürt

Lesetipps
Nahm den Galenus-von-Pergamon-Preis 2025 in der Kategorie Primary Care entgegen: Dr. Joachim Kienhöfer (2.v.l.) von Novo Nordisk. Überreicht wurde er von Professorin Marianne Dieterich (Mitte) und Dr. Marcus Pleyer (r.). Moderiert wurde von Yve Fehring (l.) und Matthias Gabriel (2.v.r.).

© Marc-Steffen Unger

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care

Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025 in der Kategorie Specialist Care: Elahere von AbbVie. (V.l.n.r.:) Dr. Marcus Pleyer, Staatssekretär; Moderatorin Yve Fehring; Viviane Petermann, Business Unit Director Onkologie bei AbbVie; Jury-Präsidentin Professorin Marianne Dieterich, Matthias Gabriel, Ärzte Zeitung.

© Marc-Steffen Unger

Platinresistentes, high-grade seröses Ovarialkarzinom (OCa)

Galenus-Preis 2025: Elahere® gewinnt in der Kategorie Specialist Care