Globale Impfstoff-Nachfrage beflügelt den Standort Marburg

MARBURG (cw). Massive Investitionen in seine Impfstoffsparte beabsichtigt der Schweizer Pharmakonzern Novartis. Davon profitiert auch der Produktions- und Entwicklungsstandort im mittelhessischen Marburg.

Veröffentlicht:

In den kommenden fünf Jahren werde Novartis rund eine Milliarde Dollar für den Ausbau seiner Impfstoff-Standorte in Italien, England, den USA und Deutschland ausgeben. Das kündigte der Novartis Vaccines-Chef Dr. Jörg Reinhardt anlässlich des ersten Spatenstichs für eine neue Produktionsanlage im Marburger Stadtteil Götzhausen an.

Für 145 Millionen Euro soll hier in zweijähriger Bauzeit eine neue Anlage zur Herstellung und Qualitätskontrolle von Tollwut- und FSME-Impfstoffen entstehen. Auf 8,4 Hektar entstehen rund 242 000 Quadratmeter umbauter Raum. Maximale jährliche Produktionskapazität sind 20 Millionen Dosen Tollwut- oder 40 Millionen Dosen FSME-Impfstoff, je nach dem, welchen Bedarf die Konzern-Kunden anmelden.

Für Marburg bedeutet die Investitionsentscheidung ein wichtiges Signal der Standortsicherung. Novartis Behring ist nach der Universität zweitgrößter Arbeitgeber der Region. In der neuen Anlage werden laut Novartis Behring-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken 300 Beschäftigte arbeiten. Etwa 60 Arbeitsplätze entstünden neu.

Der Bedarf für Tollwut- und FSME-Impfstoffe nehme weltweit stetig zu, versicherte Reinhardt. Die lange Zeit vernachlässigte Tollwut sei besonders in Afrika und Asien weit verbreitet. Als aussichtsreiche Entwicklungsprojekte, die dazu beitragen sollen, dass Novartis mit Impfstoffen in den kommenden Jahren weiter wachsen wird, nannte Reinhardt zwei Meningokokken-Impfstoffe sowie eine Helicobacter-Vakzine.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umstellung TI-Kryptografie von RSA auf ECC

Wechsel zu neuem eHBA: KBV bittet Netzagentur um Fristverlängerung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?