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Gröhe plädiert für eine bessere Vernetzung

Der Bundesgesundheitsminister lobt auf der Branchenmesse conhIT das E-Health-Gesetz, mahnt aber weitere Schritte an.

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BERLIN. Ohne Digitalisierung wird das Gesundheitswesen die großen Herausforderungen der Zukunft nicht meistern können.

Davon zeigte sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) bei der Eröffnung der Gesundheits-IT-Messe conhIT in Berlin am Dienstagnachmittag überzeugt.

Das E-Health-Gesetz sei dazu ein wichtiger, aber keineswegs der letzte Schritt gewesen.

"Wesentlicher Mosaikstein für ein künftiges Gesundheitswesen ist eine bessere Vernetzung", sagte Gröhe. Er sprach sich dafür aus, dass die Möglichkeiten der Digitalisierung für eine bessere medizinische Versorgung in Deutschland noch beherzter genutzt werden sollen.

"Die großen Herausforderungen vor denen unser Gesundheitswesen steht, verlangen nach besserer Nutzung der IT", so der Minister weiter.

Er verwies unter anderem auf den Nutzen von Telemedizin und Videoassessments für eine flächendeckende Versorgung und auf die wichtige Funktion eines Medikationsplanes bei der Versorgung multimorbider Menschen.

Gröhe: 100.000 Gesundheits-Apps in Deutschland

"Unser Ziel muss es sein, diese Möglichkeiten flächendeckend anzubieten. Das E-Health-Gesetz gibt den Fahrplan vor", sagte Gröhe. Er äußerte den Eindruck, dass die Selbstverwaltung unter dem Zeitdruck des Gesetzes nicht mehr diskutiert, warum es solange gedauert habe, sondern wie es jetzt vorangehe.

Er äußerte den Wunsch, "dass möglichst vieles zum Nutzen der Patienten passiert - mehr und schneller als in den letzten Jahren." Der Minister verwies auch darauf, dass ab 1.1.2017 die im Gesetz vorgesehenen Sanktionen greifen.

Große Bedeutung misst Gröhe auch den Gesundheits-Apps bei. Er vertritt die Auffassung, dass sie Patienten in ihrer Selbstbestimmung stärken und bei der Prävention maßgeblich unterstützen. Gleichzeitig stellt der Minister aber infrage, ob die Sicherheits- und Qualitätsmaßstäbe mit dem Entwicklungstempo mithalten können.

Gröhe schätzt, dass über 100.000 Gesundheits-Apps in Deutschland verfügbar sind.

Um einen strukturierten Überblick zu schaffen, hat das Gesundheitsministerium ein Gutachten über Chancen, Risiken und Handlungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Gesundheits-Apps in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden in Kürze erwartet. (ami)

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