Gespräch mit Gröhe

Hebammen hoffen auf Verbesserungen

Viele Hebammen sind in Finanznot, weil ihre Haftpflicht-Versicherung immer teurer wird. Gesundheitsminister Gröhe hat den Betroffenen seine Unterstützung zugesagt. Details einer möglichen Lösung bleiben aber vorerst im Dunkeln.

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BERLIN. Nach einem Treffen mit Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) rechnen Deutschlands Hebammen mit einer Verbesserung ihrer finanziellen Situation. Es gebe "Anlass zur Hoffnung", sagte die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands, Martina Klenk, am Dienstag nach einem zweistündigen Gespräch mit Gröhe.

Schon im Sommer solle es eine kurzfristige Lösung geben, um die explodierenden Kosten für die vorgeschriebene Haftpflichtversicherung auszugleichen. Darüber hinaus habe Gröhe eine langfristig tragbare Grundsatzlösung zugesagt. Die Details sind allerdings noch offen.

Die rund 3500 freiberuflichen Hebammen in Deutschland sehen seit längerem ihre berufliche Existenz in Gefahr, weil sich ihre Haftpflicht-Tarife in den vergangenen Jahren vervielfacht haben.

Das Problem droht sich zudem weiter zu verschärfen, denn von den drei Versicherungen, die überhaupt noch Angebote für Hebammen bereitstellen, will sich eine im kommenden Jahr zurückziehen.

Eine Online-Petition, in der Gröhe aufgerufen wird, eine Lösung für die Haftpflichtproblematik zu finden, hatte bis Dienstagnachmittag bereits mehr als 130.000 Unterstützer gefunden.

Aus dem Ministerium hieß es, Gröhe nehme das Thema "sehr ernst" und erkenne die hohe Dringlichkeit. Details über die zugesagten Lösungen gab es zunächst aber nicht.

Als mögliche kurzfristige Maßnahme gilt ein erneuter Zuschuss der Krankenversicherer. Die Kassen hatten den Hebammen bereits im Jahr 2012 einen Zuschlag gewährt, um die gestiegenen Versicherungsprämien teilweise auszugleichen.

Freiberufliche Hebammen führen Hausgeburten durch, werden aber auch von Krankenhäusern für einzelne Geburten engagiert - vor allem in ländlichen Gebieten. (dpa)

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