Helios rüstet sich für weitere Klinik-Zukäufe

Der private Klinikbetreiber Helios ist zufrieden: Der Umsatz ist 2011 um sechs Prozent gestiegen. Die Fresenius-Tochter ist der Spitzenreiter unter den deutschen Privatkliniken - und will es bleiben.

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Helios-Klinikum in Berlin-Buch: Der Konzern will weiter wachsen.

Helios-Klinikum in Berlin-Buch: Der Konzern will weiter wachsen.

© Tobias Kleinschmidt / dpa

BAD HOMBURG (cw/ava). Spitzenreiter unter den deutschen Privatkliniken ist im Augenblick die Kliniksparte Helios des Bad Homburger Gesundheitskonzerns Fresenius. Mit 20.000 Betten liegt der Klinikbetreiber vor Asklepios (18.500 Betten) und der Rhön-Klinik AG (15.900 Betten).

Helios Kliniken

Branche: Stationäre medizinische Versorgung

Sitz: Berlin

Geschäftszahlen: 2011 Umsatz: 2,7 Mrd. Euro EBIT: 270 Mio. Euro.

Mitarbeiter: 37.000

Portfolio: 45 Krankenhäuser zur Akutversorgung, 20 Rehabilitationskliniken

Die Geschäfte laufen gut, und das soll so bleiben. Als Umsatzziel 2015 nannte Konzernchef Dr. Ulf Schneider kürzlich vier bis 4,25 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr setzte die Sparte 2,7 Milliarden Euro um. Das war ein Zuwachs von sechs Prozent.

Zwei Prozentpunkte entfielen auf Zukäufe. So wurde etwa das Katholische Klinikum Duisburg erstmals in den Konsolidierungskreis einbezogen. 2012 soll die Sparte Helios zwischen drei und fünf Prozent organisches Umsatzwachstum schaffen.

Der Betriebsgewinn (EBIT) soll 310 bis 320 Millionen Euro erreichen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr betrug das EBIT 270 Millionen Euro (+15 Prozent).

Aktuell betreibt Helios 65 Kliniken, darunter sechs der Maximalversorgung. Dieses Jahr werden die Kliniken der Damp-Gruppe hinzukommen und damit weitere 430 Millionen Euro Jahresumsatz.

Fresenius erwartet, die Übernahme spätestens mit Beginn des 2. Quartals abschließen zu können, nachdem zur Erfüllung kartellrechtlicher Auflagen ein Haus der Damp-Gruppe, das Hanse Klinikum Wismar, verkauft wurde.

Neugieriger Blick in den hohen Norden

Weitere Übernahme-Gelegenheiten - und damit Rückenwind für die ehrgeizigen Expansionsziele - verspricht man sich bei Fresenius von Klinik-Privatisierungen. 2011 habe man eine deutliche Belebung feststellen können, heißt es.

Wurden 2010 öffentliche Kliniken mit insgesamt rund 230 Millionen Euro Jahresumsatz privatisiert, so waren es heuer laut Fresenius 365 Millionen Euro. Dieses Jahr rechnet Fresenius-Chef Schneider mit weiteren 400 Millionen Euro Jahresumsatz, die in private Hände übergehen werden.

Interessant für Helios könnten auch die Privatisierungsüberlegungen am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sein, dem einzigen Kranken-Maximalversorger im Norden.

Zwar ist die lange Zeit von der schwarz-gelben Koalition in Kiel mit ins Kalkül gezogene Vollprivatisierung des Klinikums mit 10 600 Beschäftigten in Kiel und Lübeck inzwischen vom Tisch.

Die Gebäude der Krankenversorgung sollen aber verkauft und von Privaten saniert werden. Der Plan: Das Universitätsklinikum, das bis 2010 ein Defizit von 130 Millionen Euro angehäuft hat, mietet sie dann zurück.

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