Herbstdepression: Börsianer plan- und ratlos

FRANKFURT/MAIN (th). Für die Börsianer war es der schwärzeste Freitag seit Jahren: Nach einem weiteren Kursrutsch um fünf Prozent verabschiedete sich der Dax mit einem Dreijahrestief und einem Stand von 4295 Punkten ins Wochenende und ließ die ratlosen Anleger mit einer Herbstdepression zurück.

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Continental, Commerzbank und Postbank verloren jeweils mehr als acht Prozent - damit hat sich die Bankenkrise in eine Börsenkrise verwandelt. "Der Verkaufsdruck kommt derzeit vor allem von den Hedge-Fonds", beobachtet der Stuttgarter Vermögensverwalter Markus Stahl. Vor allem kreditfinanzierte Fonds müssen jetzt große Aktienpositionen auflösen, um ihre Schulden zu bezahlen. Das setzt die Kurse unter Druck.

Wenig Halt ist in dieser Lage von den Konjunkturdaten zu erwarten. Angesichts schrumpfender Vermögenswerte und knapper werdender Kredite stehen in fast allen wichtigen Investitions- und Konsumbereichen die Vorzeichen auf Rot. Für die Industrieländer erwarten die Volkswirte der Deutschen Bank die schlimmste Rezession seit den dreißiger Jahren.

Vor diesem Hintergrund tun sich Aktienstrategen schwer, im trudelnden Markt attraktive Renditeperlen zu finden. Als Fels in der Brandung betrachten die Analysten der US-Bank JP Morgan den Leverkusener Pharmakonzern Bayer, dessen Aktienkurs unter den Rezessionsängsten gelitten hatte. Aufgrund der soliden Geschäftsbasis von Bayer biete sich ein günstiger Einstieg. Die schweizerische Großbank UBS empfiehlt Rhön Klinikum, dessen Geschäft nach Meinung der Eidgenossen von der wirtschaftlichen Entwicklung nur wenig abhängig sei.

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