Anlagen-Kolumne

Im Zweifel überwiegen die Vorteile der Aktien deutlich

Anleger schwanken je nach aktueller globaler Wirtschaftsstimmung zwischen Investments in Aktien oder in Anleihen. Derzeit spricht einiges mehr für Wertpapiere.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Aktien oder Anleihen? Diese Frage brennt Investoren gerade in der gegenwärtigen Zeit der Euro-Krise unter den Nägeln. Auch wenn derzeit sehr viele Faktoren gegen ein Investment in Aktien sprechen, gibt es wahrscheinlich noch stärkere Argumente, die gegen den Kauf von Anleihen sprechen.

Für Investoren, die im Wesentlichen nur zwischen diesen beiden Alternativen wählen können, ist die Aktie derzeit die bessere Wahl, trotz der Probleme in Japan, der europäischen Schuldenkrise, einem Ölpreis, der bei über 120 US-Dollar notiert und einer bevorstehenden Zinserhöhungsrunde.

Der Grund ist einfach: Wer möchte Geld an jemanden verleihen, der einerseits extrem niedrige Zinsen zahlt und voraussichtlich seine Schulden nie zurückzahlen wird -und wenn, dann nur mit kaufkraftbereinigt stark entwertetem Geld?

Die Verschuldung der allermeisten entwickelten Staaten ist inzwischen so hoch, dass an Rückzahlung nicht mehr zu denken ist. Diese Schuldenberge lassen sich nur bei extrem niedrigen Zinsen finanzieren.

Beginnen diese zu steigen, wird es sehr schwierig und teilweise unmöglich, den Zinsdienst zu leisten. Derzeit kaufen die Notenbanken einiger Länder wie der USA und Großbritanniens noch eigene Staatsanleihen zurück und halten somit die Zinsen künstlich niedrig.

Das wird aber nur eine gewisse Zeit funktionieren. Auf Dauer ist das keine Lösung und führt nur zu noch größeren Problemen. Immerhin beträgt das zurückgekaufte Volumen bisher etwa 20 Prozent der gesamten ausstehenden Anleihen.

In den USA läuft das unter "QE2" bekannte Programm Ende Juni aus. Auf lange Sicht gibt es für Anleihen wahrscheinlich nur zwei Alternativen - und beide sind denkbar ungünstige Perspektiven für den Anleiheninvestor.

Sollte sich die Konjunktur weltweit weiter verbessern, dann werden die Zinsen anziehen. Entsprechend werden die Rentenmärkte fallen. Verbessert sich die Konjunktur nicht, gibt es ein anderes Problem, denn ähnlich wie bei den europäischen Peripherieländern werden dann die Aussichten auf eine Rückzahlung schlechter, da die Staatseinnahmen sinken.

Auf dem Weg zur Transferunion werden auch Länder wie Deutschland durch Bürgschaften und Rettungsgelder immer mehr in diesen Verschuldungsstrudel hineingezogen.

Fazit: Für Investoren ist die Aktie - neben einem gewissen Goldanteil im Depot - eine deutlich bessere Alternative, die je nach Selektion auch noch mehr oder weniger Sachwertcharakter hat und eine rentierliche Dividende zahlt.

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