Fall Niels H.

In 21 Leichen Rückstände von Ajmalin

Die Ermittlungen im Fall des Krankenpflegers Niels H. gehen weiter. Ein Ende ist nach Polizeiangaben nicht abzusehen.

Veröffentlicht:

OLDENBURG. Fünf Morde beziehungsweise Mordversuche - wegen dieser Verbrechen sitzt der ehemalige Krankenpfleger Niels H. seit Februar 2015 lebenslang im Gefängnis. Der 39-jährge Krankenpfleger soll zwischen 2003 und 2005 Patienten auf der Intensivstation der Klinikums Delmenhorst zu hohe Dosen des Herzmedikaments Ajmalin gespritzt und damit getötet haben.

Jetzt wird er verdächtigt, möglicherweise weitere sieben Patienten auf dem Gewissen zu haben. Das wurde nach bisher 63 Exhumierungen ehemaliger Patienten des Klinikums deutlich. Das teilen Staatsanwaltschaft und Polizei Oldenburg mit.

Die Graböffnungen finden seit einem Jahr auf den Friedhöfen Stuhr und Ganderkesee bei Delmenhorst statt, die Untersuchungen der Körper in der Gerichtsmedizin Oldenburg.

Bei 21 Leichen wurden Rückstände des Herzmedikamentes gefunden, sagte Maike Meisterling, Sprecherin der SOKO "Cardio" der Oldenburger Polizei. "Die Verdachtsfälle werden jetzt durch Gutachter geprüft. Erst wenn sich dadurch weitere Verdachtsmomente auf ein Verbrechen ergeben, werden wir als Polizei gegebenenfalls tätig."

Niels H. hatte vor Gericht an die 30 Patiententötungen gestanden. "Wir können das Ende der Ermittlungen noch nicht absehen", so Meisterling. Die Rede ist von 200 weiteren Verdachtsfällen. Niels H. hat auch im Klinikum Oldenburg als Pfleger gearbeitet. Das Gericht konnte dem Mann bisher aber nur jene fünf Taten nachweisen. Meisterling: "Die Exhumierungen werden weitergeführt". (cben)

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