Krebsmedizin

In Berlin entsteht neuartiges Onkozentrums

Eine optimierte Versorgung von Patienten mit Krebserkrankung verspricht ein Zentrum in Berlin. Spätestens nächstes Jahr soll es fertig sein.

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BERLIN. Ein neuartiges Zentrum für Patienten mit Krebserkrankungen baut das ambulante Diagnostisch Therapeutische Zentrum (DTZ) Berlin gemeinsam mit den DRK Kliniken Berlin in Köpenick auf.

Klinik- und niedergelassene Ärzte verschiedener Fachrichtungen wollen dort gemeinsam mit Unterstützung durch modernste Medizintechnik und intelligente Software eine optimierte Versorgung bei Krebs bieten.

Dem neuartigen Onkozentrum Berlin (OZB) wird große Bedeutung beigemessen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wünschte den Initiatoren zur Grundsteinlegung Mitte Oktober in einem Grußwort gutes Gelingen für den Aufbau. Das neue Angebot verspreche eine zukunftsweisende Vernetzung mit Blick auf das fächerübergreifende Zusammenwirken von ambulant und stationär.

"Das eröffnet die Chance, den Alltag von Krebskranken, die mit der Bewältigung ihrer komplexen Erkrankung ohnehin stark belastet sind, mithilfe ineinandergreifender Strukturen ein Stück zu erleichtern, so Spahn.

Enge interdisziplinäre Abstimmung

Die Kooperationspartner haben sich eine ganzheitliche Spitzenversorgung von Krebspatienten mit kurzen Wegen und enger interdisziplinärer Abstimmung in einem Gebäude auf die Fahne geschrieben.

Dazu zählen sie nicht nur neueste Diagnose- und Therapieverfahren, sondern auch komfortable Ein- oder Zweibettzimmer mit eigenem Balkonzugang für alle Patienten.

"Spitzenmedizin wird sowohl in der Praxis als auch in der Klinik angeboten", so DTZ-Gründer Professor Wolfgang Mohnike. Im OZB sollen beide Bereiche zusammenrücken. Das Zentrum soll sowohl stationäre als auch ambulante Leistungen bieten.

Neben der herkömmlichen stationären Krebsversorgung in den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin und Gynäkologie des 525-Betten-Krankenhauses sollen auch die bereits bestehenden Zentren der DRK Kliniken Köpenick für Brustkrebs und für Hämatologie / Onkologie in das OZB integriert werden.

"Die enge Zusammenarbeit zwischen den ambulanten und stationären Bereichen verkürzt Wartezeiten und optimiert die Wege für unsere Patienten", meint Professor Matthias Pross, Ärztlicher Leiter und Chefarzt der Klinik für Chirurgie der DRK Kliniken Berlin Köpenick, der das Projekt gemeinsam mit Mohnike initiiert hat.

Ambulante Strahlentherapie geplant

Das gemeinsame Angebot soll neben der medikamentösen Krebstherapie auch spezielle Diagnose- und Therapieverfahren bei Krebserkrankungen umfassen. Geplant ist, dass bildgebende Diagnostik und Strahlentherapie ambulant erfolgen.

Nach einer Radionuklid- oder einer interventionellen Mikrotherapie (SIRT oder Brachytherapie) können Patienten auf der Therapiestation des OZB aufgenommen werden.

Das Zentrum will nicht nur mit einem umfassenden Angebot, Komfort und kurzen Wegen, sondern auch mit seiner technischen Ausstattung überzeugen: Neben CT, MRT und Hybridbildgebung mit SPECT/CT und PET/CT soll auch Hochpräzisionsstrahlentherapie möglich sein. Dazu planen die Kooperationspartner, dass das OZB mindestens einen Beschleuniger der neuesten Gerätegeneration erhält.

Die Behandlungsprozesse sollen durch eine Software unterstützt werden, die alle Geräte umfasst und die diagnostischen und therapeutischen Modalitäten miteinander verknüpft. Ziel ist, dass jeder Facharzt Zugang zu allen Informationen hat, die für seine Behandlungsplanung relevant sind.

Die Bauarbeiten am OZB haben bereits begonnen. Die Finanzierung der Investitionskosten von rund 20 Millionen Euro übernimmt das DTZ privat ohne öffentliche Fördermittel. Die Fertigstellung ist für Ende 2019/ Anfang 2020 geplant. (ami)

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