Roche Pharma

In Deutschland noch besser als im Konzern

Für Roche läuft es in Deutschland rund. Patentausläufe werden überkompensiert, die Produkt-Pipeline sprudelt, und der sinkende Kassenrabatt bringt zusätzlichen Schub.

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Roche-Werk in Mannheim: Hier werden unter anderem Immundiagnostika für den Weltmarkt gefertigt.

Roche-Werk in Mannheim: Hier werden unter anderem Immundiagnostika für den Weltmarkt gefertigt.

© Roche

FRANKFURT/MAIN. Die weltweit starke Nachfrage nach Krebsmedikamenten von Roche hat deren deutschen Produktionsstandorten 2013 ordentlich Zuwachs beschert. Doch auch das Geschäft mit Dritten lief außerordentlich gut. Mit knapp 1,5 Milliarden Euro konnte Roche Pharma 8,4 Prozent mehr umsetzen als im Vorjahr. Damit liegt die Verkaufsentwicklung hierzulande sogar noch über dem Konzerndurchschnitt von sechs Prozent vor Währungseinflüssen.

Auch das Diagnostikageschäft verbuchte operativ ein leichtes Plus. Allerdings musste man Umsatz an neu gegründete Landesgesellschaften in Emerging Markets abgeben, die vormals von Deutschland aus bedient wurden.

Das führte zu einem Rückgang der hiesigen Diagnostika-Erlöse um mehr als 12 Prozent auf 913 Millionen Euro. In Summe konnten die inländischen Gesellschaften des Schweizer Antikörperspezialisten im vergangenen Jahr 5,3 Milliarden Euro umsetzen (+3,4 Prozent).

Die erfreuliche Entwicklung wird sich aller Voraussicht nach 2014 fortsetzen, wie Dr. Hagen Pfundner bei einem Pressegespräch am Donnerstag in Frankfurt erklärte. Der Vorstand der Roche Pharma AG rechnet mit einer Zunahme der Verkäufe um fünf bis zehn Prozent. Rund die Hälfte des Zuwachses entfalle auf den von 16 Prozent auf zunächst sechs, später sieben Prozent abgesenkten Herstellerrabatt.

Pfundner ist zuversichtlich, dass große Patentabläufe wie aktuell Xeloda® (Capecitabin) und im Sommer Herceptin® (Trastuzumab) durch den Absatz anderer Innovationen überkompensiert werden. Die Zeichen dafür stehen auch insofern gut, als der GBA neuesten Produkten wie etwa den Hautkrebsmitteln Zelboraf® (Vemurafenib) und Erivedge® (Vismodegib) einen Zusatznutzen attestiert hat.

Auch für das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Kadcyla® (Trastuzumab + Chemotherapeutikum) sei man optimistisch, dessen therapeutischer Mehrwert anerkannt zu bekommen; die frühe Nutzenbewertung wurde Anfang Januar gestartet.

Zum Herbst wird die europäische Zulassung für Obinutuzumab erwartet, einer vielversprechenden neuen Option gegen Blutkrebs. Der Antikörper, der in den USA bereits zugelassen ist und dem die US-Behörde FDA den Stellenwert eines Therapiedurchbruchs bescheinigte, wird im oberbayerischen Penzberg produziert.

Die dortigen Biotech-Kapazitäten sollen in den kommenden Jahren kontinuierlich erweitert werden. Mehr als 700 Millionen Euro will Roche an den Standorten Mannheim und Grenzach, vor allem aber Penzberg bis 2018 investieren. (cw)

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