Sterberaten nach Op

Intensivstation rettet Leben

Unerwartet viele Patienten sterben nach Operationen in Kliniken. Der Vergleich zwischen 28 europäischen Ländern offenbart aber auch, dass die Risiken ungleich verteilt sind - und dass die Intensivmedizin helfen kann.

Veröffentlicht:
Willkommen im Op: In Deutschland sterben weniger Patienten als in Großbritannien.

Willkommen im Op: In Deutschland sterben weniger Patienten als in Großbritannien.

© BVmed

LONDON (St). In Deutschland überleben mehr Patienten einen chirurgischen Eingriff als in Großbritannien.

Deutlich niedriger als hierzulande sind allerdings die postoperativen Mortalitätsraten in Estland, Finnland, Island, den Niederlanden, Norwegen und Schweden, wie die European Surgical Outcomes Study (EuSOS) ergeben hat.

Dort wurde die Sterberate nach operativen Eingriffen bei 46.539 Patienten ab 16 Jahre an 498 Kliniken in Europa untersucht (Lancet 2012; 380: 1059).

Ausgeschlossen waren ambulante, herzchirurgische, neurochirurgische und geburtshilfliche Eingriffe. Durchschnittlich blieben die Patienten drei Tage in der Klinik, acht Prozent waren auf der Intensivstation.

Die Sterberate war mit durchschnittlich vier Prozent höher als erwartet. Am häufigsten kamen Patienten im Zusammenhang mit gefäßchirurgischen Eingriffen sowie nach Operationen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt zu Tode. Nierenpatienten hatten dagegen die besten Aussichten.

Die postoperativen Mortalitätsraten reichten von 1,2 Prozent in Island bis 21,5 Prozent in Lettland. In Deutschland lag die Sterberate nach Op bei 2,5 Prozent in Großbritannien bei 3,6 Prozent.

Allerdings waren hierzulande fast doppelt so viele Patienten nach Eingriffen intensivmedizinisch versorgt worden.

Bisher werden die postoperativen Sterberaten nur mit 1,2 bis 2 Prozent angegeben, so die Autoren. Auffallend sei, dass 73 Prozent der gestorbenen Patienten nicht auf der Intensivstation behandelt wurden.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Klinikreform: Kampf um Lauterbachs Erbe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus