Studie zur IT-Sicherheit

Jede zweite Gesundheitsorganisation war schon einmal Opfer eines Cyberangriffs

Datenschutzvorfälle sind mittlerweile Alltag im deutschen Gesundheitssektor: Seit 2021 waren laut einer Studie 79 Prozent der Einrichtungen von Datenlecks betroffen. Die Ausfallzeiten durch technische Schwierigkeiten sind hoch.

Veröffentlicht:
Angst vor Datenklau: Externe Angriffe bedrohen immer wieder die IT-Sicherheit vieler Unternehmen im Gesundheitswesen.

Angst vor Datenklau: Externe Angriffe bedrohen immer wieder die IT-Sicherheit vieler Unternehmen im Gesundheitswesen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

München. In den vergangenen beiden Jahren waren 79 Prozent der Einrichtungen in der Gesundheitsbranche in Deutschland von einem Datenschutzvorfall oder einem Datenleck betroffen. Das zeigt eine repräsentative Studie des IT-Dienstleisters SOTI, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Teilnehmer gaben demnach an, seit 2021 Opfer eines externen Angriffs geworden zu sein. Bei 59 Prozent der Befragten traten Datenlecks auf, die durch Mitarbeiter verursacht wurden.

Die Sorge hinsichtlich der Sicherheit von Patientendaten sei bei 83 Prozent entsprechend groß – im Vorjahr habe dieser Wert bei 90 Prozent gelegen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Befürchtet werden dabei Offenlegung, Verlust, unautorisierter Zugriff und Diebstahl von Daten oder mangelnde Maßnahmen hinsichtlich deren Schutzes.

Die aktuelle SOTI-Studie zeigt den Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen in Deutschland – und die Stellen, an denen noch Nachholbedarf besteht. So gaben 95 Prozent der befragten Healthcare-IT-Fachkräfte in Deutschland an, die Nutzung neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Virtual Reality habe innerhalb ihrer Organisation eine hohe Priorität.

Ein Arbeitstag pro Woche geht verloren

In mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Organisationen wird die Einführung solcher Technologien geprüft oder sie werden bereits implementiert. Tablets und Laptops, Smartphones sowie Scanner und Drucker gehören demnach inzwischen weitestgehend zur Grundausstattung.

Lesen sie auch

Das Fehlen von Monitoring- und Management-Tools zur Remote-Verwaltung und -Reparatur der Geräteflotte nehme nicht unwesentlich wichtige Arbeitszeit in Anspruch, heißt es. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) gibt an, pro Arbeitswoche zwischen drei und fünf Stunden aufgrund von technischen oder systemischen Schwierigkeiten und damit verbundenen Ausfallzeiten zu verlieren. Bei etwa einem Fünftel (21 Prozent) sind es sechs bis acht Stunden – in anderen Worten: ein ganzer Arbeitstag geht dadurch verloren. (eb)

Mehr zum Thema

Kommentar zum Delegationsprojekt eNurse

Praxen entlasten – wider die Projektitis

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blick in die überarbeitete Leitlinie

Auf Antibiotika verzichten? Was bei unkomplizierter Zystitis hilft.

Interview

„Weniger Kunststoff, weniger Verpackungsmüll bei Impfstoffen“

Lesetipps