Weiterbildung

Junge Ärzte wollen feste Forschungszeit

Wie lassen sich Forschung und Weiterbildung zusammenbringen? Die Antwort auf diese Frage fällt beim Symposium widersprüchlich aus.

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HAMBURG. Forschung durch junge Ärzte darf nicht zulasten der Weiterbildung gehen - aber auch nicht umgekehrt. Hierüber herrschte weitgehend Konsens. Die Frage "Wie geht das zusammen?" wurde in Hamburg aber kontrovers diskutiert.

Dem von jungen Ärzten geäußerten Wunsch nach fest verankerten Forschungszeiten in der Weiterbildung hielt Dr. Franz Bartmann, Vorsitzender der Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer, entgegen: "Wir wollen weg von festen Zeiten, hin zu konkreten Maßnahmen.

Nennen Sie uns konkrete Inhalte, die wir in der Weiterbildungsordnung verankern können." Zugleich zeigte sich Bartmann aufgeschlossen, die Forschung durch junge Ärzte zu forcieren, denn: "Das Bewusstsein für die Forschung ist ein wenig verloren gegangen.".

Dem stimmte Dr. Diane Bitzinger, Sprecherin der jungen Anästhesisten in der DGAI (Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin), zu.

Sie hofft, dass mehr deutsche Standorte als bislang Programme auflegen, die die Forschung in der Weiterbildung fördern. Ohne die sieht sie die Gefahr einer "Frei- oder Feiertagsforschung."

Wunsch nach feste Strukturen

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Auch Dr. Kevin Schultze, Sprecher der jungen Internisten im BDI (Bund Deutscher Internisten), wünscht sich feste Strukturen, die ärztliche Weiterbildung und Forschung möglich machen - er sieht dabei die Ärztekammern am Zug.

Die anwesenden Kammervertreter spielten den Ball aber zurück, ohne zu blockieren: Die Inhalte müssten aus den Fachgesellschaften geliefert werden, dann könnten sie auch verankert werden. Allerdings, warnte Annette Güntert von der Bundesärztekammer, dürfe dies nicht auf Kosten der Weiterbildungszeit gehen.

Sie stellte klar: Das Weiterbildungszeugnis wird auf die Weiterbildung ausgestellt - und das geht nicht bei drei Jahren Forschung in dieser Zeit. Wer also während der Weiterbildung längere Zeiträume für die Forschung benötige, müsse mit einer längeren Weiterbildungszeit rechnen.

Für die Forschung die Prüfung zum Facharzt nach hinten zu schieben, könne aber auch zur Karrierehürde werden, warnten Teilnehmer der Diskussion.

Güntert gab hierzu zu bedenken: "Wir brauchen nicht für jeden individuellen Lebensweg eine Regelung." (di)

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