Klinik-Hygiene muss von Externen kontrolliert werden

Nur mit scharfen Kontrollen lassen sich Missstände abstellen. Davon gehen Hygiene-Experten aus.

Veröffentlicht:

KÖLN (iss). Ohne wirkungsvolle Kontrollen werden sich Hygienemängel an den Kliniken nicht beseitigen lassen. Davon geht Professor Walter Popp aus, Leiter der Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Essen und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH). "Die Hygiene ist nur über systematische externe Überprüfungen zu verbessern", sagte Popp auf der MCC-Konferenz "Krankenhaushygiene 2011" in Köln.

Wer die Kontrollen übernehmen soll, sei für ihn noch eine offene Frage, sagte Popp. In Frage kommen Gesundheitsämter, Zertifizierungsgesellschaften, der Medizinische Dienst der Krankenkassen, die Kassen selbst oder andere. Klar ist für ihn aber: "Ohne Überwachung geht es nicht."

Um bei der Krankenhaushygiene eine befriedigende Situation zu erreichen, sei der Weg noch weit. "Das Ziel bei Krankenhausinfektionen kann nur heißen: null", betonte Popp.

Hierfür seien allerdings nicht nur Anstrengungen im Bereich der Hygiene notwendig, sondern weitere Faktoren wie Änderungen in der Krankenhausorganisation und die Entwicklung neuer Antibiotika.

Die DGKH hat im Herbst 2010 gemeinsam mit dem Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes eine Umfrage zum Thema MRSA vorgenommen, an der sich 900 Kliniken beteiligten. Danach isolieren acht Prozent der Häuser MRSA-Patienten nicht.

Nur in 38 Prozent der Häuser gibt es bei allen Patientengruppen ein Eingangsscreening, bei denen das Robert-Koch-Institut (RKI) dies empfiehlt. 40 Prozent screenen bei mindestens 50 Prozent der RKI-Indikationen, zehn Prozent selten bis nie.

20 Prozent der Kliniken screenen ihr Personal nie. "Es besteht Regelungsbedarf bezüglich des Mitarbeiterschutzes", betonte Popp.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Skizze eines alternativen Versorgungsmodells

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Interview zu den Empfehlungen

Allgemeinmediziner: „Die 24h-Blutdruckmessung ist nicht besonders praktikabel“

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung