Nordrhein-Westfalen

Kliniken haben beim Arbeitsschutz Luft nach oben

Eine Überprüfung der Arbeitsschutzverwaltung ergibt Lücken beim Umgang mit Arbeitszeitvorschriften und der Arbeitsorganisation.

Veröffentlicht:

Düsseldorf. In einem Großteil der Krankenhäuser und Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen kommt es in der Pflege zu Verstößen gegen die Arbeitszeitvorschriften und es hapert mit der Arbeitsschutzorganisation. Zudem gehen die meisten Häuser nicht angemessen mit Gefährdungsbeurteilungen um.

Das hat eine Überprüfung von 37 Krankenhäusern und 204 stationären Pflegeeinrichtungen durch die Arbeitsschutzverwaltung Nordrhein-Westfalen ergeben. Die Arbeitsschutzaktion „Gesund und sicher pflegen“ fand von Juli 2018 bis Juni 2019 statt. „Die überprüften Einrichtungen entsprechen etwa zehn Prozent der Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen“, teilt Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Abgeordneten Christina Weng und Angela Lück mit.

Bei der Aktion wurde untersucht, ob die Kliniken und Heime die tägliche Höchstarbeitszeit von zehn oder zwölf Stunden sowie die Mindestruhezeit von zehn Stunden einhalten und wie die Pausen gestaltet werden. In lediglich 105 der 241 Einrichtungen stellten die Prüfer keine Verstöße fest. Die anderen wiesen bis zu vier Mängel bei der Umsetzung arbeitszeitlicher Vorschriften auf, die Verstöße waren in der Regel gering, oder es handelt sich um Einzelfälle.

Laumann berichtet, dass nur 97 Einrichtungen über eine geeignete Arbeitsschutzorganisation verfügten. Bei 131 war sie teilweise geeignet, in 13 ungeeignet. „In diesen Einrichtungen fehlte in erster Linie die Gefährdungsbeurteilung, oder diese wurde nicht angemessen durchgeführt.“

Nach dem Arbeitsschutzgesetz sind Arbeitgeber verpflichtet zu ermitteln, welchen Belastungen die Mitarbeiter am Arbeitsplatz ausgesetzt sind, und die entsprechenden Arbeitsschutzmaßnahmen einzuleiten. Bei der Überprüfung in NRW lag der Fokus auf den psychischen Belastungen. „Die Arbeitsschutzverwaltung prüfte, ob der Inhalt der Gefährdungsbeurteilung richtig dokumentiert war, die Beteiligung des Betriebsarztes erfolgte und wie weit der Prozess der Gefährdungsbeurteilung fortgeschritten war“, erläutert der Minister.

Nur in 82 Einrichtungen war das Ergebnis mit Blick auf die psychischen Belastungen überzeugend. 113 Einrichtungen hatten erst mit dem Prozess begonnen, 46 konnten gar nichts vorweisen. (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Projekt von Charité und BMW

Neue Studie: Wie ein Auto einen Schlaganfall erkennen soll

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung