Ausbildung

Kooperation soll Begeisterung für die Gefängnismedizin wecken

Die Universität Witten/Herdecke und das nordrhein-westfälische Justizministerium wollen dem Nachwuchs die Arbeit im Justizvollzug nahebringen – in Theorie und Praxis.

Veröffentlicht:

Witten. An der Universität Witten/Herdecke werden die Medizinstudierenden künftig auf ein mögliches Tätigkeitsgebiet aufmerksam gemacht, das sonst leicht in Vergessenheit gerät: die Arbeit als Anstaltsärztin oder Anstaltsarzt im Justizvollzug. Über eine Kooperationsvereinbarung wollen das nordrhein-westfälische Justizministerium und die Universität qualifizierten Nachwuchs für die Gefängnismedizin gewinnen.

Die Vereinbarung sieht vor, dass die Gefängnismedizin in den humanmedizinischen Lehrplan der Uni aufgenommen wird. Laut einer Mitteilung geht es dabei nicht nur um die Vermittlung von theoretischem Wissen. Die Studierenden sollen Praktika in den Haftanstalten des Landes oder im Justizvollzugskrankenhaus Nordrhein-Westfalen in Fröndenberg absolvieren können.

Justizminister: „Interessantes Arbeitsumfeld“

Ziel ist es nach Angaben des nordrhein-westfälischen Justizministers Dr. Benjamin Limbach (Grüne), die angehenden Medizinerinnen und Mediziner früh für die Arbeit im Justizvollzug zu begeistern. „Die Behandlung der Inhaftierten mit ihren vielfältigen medizinischen Problemlagen und die enge Zusammenarbeit mit den anderen Fachdiensten in diesem besonderen Arbeitsumfeld sind aus fachlicher Sicht sehr interessant“, sagte er.

Entscheidend sei, dass die Studierenden in der Ausbildung Rollenvorbilder kennenlernen, die ihnen einen Einblick in verschiedene Fachrichtungen geben, erläuterte der Präsident der Uni Witten/Herdecke Professor Martin Butzlaff, der Internist ist. „Einige unserer Studierenden hatten bereits die Möglichkeit, die Gesundheitsversorgung der Justizvollzugsanstalt in der Praxis kennenzulernen; diese Eindrücke haben sie nachhaltig geprägt“, berichtete er. Über die Kooperation sollen sich künftig alle Studierenden das Feld der Gefängnismedizin erschließen können. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Global Model WHO: Junge Stimmen für die globale Gesundheit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!