Verdi berichtet

Künftig erhalten MTA-Azubis an Kliniken ein Gehalt

Angehende Diätassistenten, Ergotherapeuten, Logopäden und MTA, die in deutschen Kliniken ihre Ausbildung absolvieren, erhalten ab Januar eine Vergütung. Verdi berichtet von einer „historischen Tarifeinigung“.

Veröffentlicht:
Gehalt für angehende Diätassistenten, Ergotherapeuten und Co.: Laut Verdi rührt die Tarifeinigung auch von der Initiative von Auszubildenden mehrerer Unikliniken selbst her.

Gehalt für angehende Diätassistenten, Ergotherapeuten und Co.: Laut Verdi rührt die Tarifeinigung auch von der Initiative von Auszubildenden mehrerer Unikliniken selbst her.

© PhotographyByMK / stock.adobe.com

BERLIN. Tausende Auszubildende an den deutschen Krankenhäusern erhalten nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi infolge einer Tarifeinigung vom 1. Januar an erstmals eine Vergütung.

Bei der Personengruppe handelt es sich um angehende Diätassistenten, Ergotherapeuten, Logopäden, medizinisch-technische Assistenten sowie Orthoptisten. Die Auszubildenden seien weit überwiegend Frauen.

Nach Verdi-Angaben hatten diese jungen Menschen bislang gar keine Ausbildungsvergütung bekommen. „Einige erhielten Schüler-Bafög, andere gar nichts“, sagte Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske der dpa. „Betroffene jobbten bisher abends oder am Wochenende, um etwas dazu zu verdienen, oder verschuldeten sich, um die Ausbildung machen zu können“, führte Bsirske aus.

„Jetzt haben die Auszubildenden einen Sprung gemacht von Null auf 965 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 1025 im zweiten Jahr und 1122 im dritten Jahr“, teilte Bsirske weiter mit.

Verdi hatte mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) verhandelt und eine Einigung für die der Gewerkschaft zufolge rund 1800 Azubis an Universitätskliniken und 1700 an den kommunalen Krankenhäusern erzielt. Es sei eine „historische Tarifeinigung“, so Bsirske.

Der Verdi-Chef berichtete, die Tarifeinigung rühre von einer Initiative von Auszubildenden mehrerer Unikliniken selbst her. „Mehrere hundert Azubis, Teenager zumeist, sind in Verdi eingetreten, haben eine Tarifkommission gegründet und mit uns Verhandlungen mit den Ländern und Kommunen begonnen.“

MB will deutliche Arbeitsentlastung

Ein weiterer, umfangreicherer Tarifkonflikt im Klinikbereich steht ab 21. Januar 2019 an. Dann beginnen der Marburger Bund und die VKA damit, Tarifverhandlungen für die rund 55.000 Ärzte in den bundesweit mehr als 500 kommunalen Krankenhäusern zu führen.

Am Dienstag gab die Gewerkschaft ihre Tarifforderungen bekannt. Ein großes Ziel ist, die Arbeitsbelastung der Ärzte deutlich zu senken. (dpa/ths)

Wir haben den Beitrag aktualisiert am 18.12.2018 um 13:06 Uhr.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Interview

Wie KI den Weg in die Weiterbildung findet

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren