Nachwuchsgewinnung

LWL-Klinik Hemer schreibt Stipendium aus

Eine psychiatrische Fachklinik übernimmt die Studiengebühren an einer privaten Uni, wenn die Stipendiaten nach dem Studium zumindest für eine gewisse Zeit bei ihr arbeiten.

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Eine Klinik in Westfalen-Lippe lässt sich nicht lumpen und buhlt um Nachwuchskräfte in der Psychiatrie. Sie zahlt ihnen das sechsjährige Studium in Rumänien. Danach sollen sie mindestens sechs Jahre in der eigenen Psychiatrie arbeiten.

Eine Klinik in Westfalen-Lippe lässt sich nicht lumpen und buhlt um Nachwuchskräfte in der Psychiatrie. Sie zahlt ihnen das sechsjährige Studium in Rumänien. Danach sollen sie mindestens sechs Jahre in der eigenen Psychiatrie arbeiten.

© Monique Wüstenhagen/picture alliance

Hemer. Die LWL-Klinik Hemer, Hans-Prinzhorn-Klinik greift in die Tasche, um psychiatrischen Nachwuchs zu gewinnen. Das Haus schreibt ein Stipendium für junge Frauen und Männer aus, die ab dem kommenden Wintersemester Medizin studieren und in der Psychiatrie tätig werden wollen.

Die zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gehörende Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik ist akademisches Lehrkrankenhaus der privaten Universität UMCH – dem Campus Hamburg der staatlichen rumänischen Universität für Medizin, Pharmazie, Naturwissenschaften und Technik Neumarkt am Mieresch. Für das Studium ist kein Numerus clausus (NC) notwendig.

Über das Stipendium neue Kollegen gewinnen

Für die Stipendiatin oder den Stipendiaten übernimmt die Klinik die Studiengebühren von 12 000 Euro bis 14 000 Euro pro Semester. „Dabei sind wir nicht ganz uneigennützig“, sagt der Ärztliche Direktor Dr. Patrick Debbelt. Er hofft, auf diesem Weg neue Kolleginnen oder Kollegen zu finden. Nach dem Abschluss des Studiums sollen die Studierenden eine Festanstellung an der Klinik erhalten. „Bei uns kann er oder sie dann auch die Facharztausbildung machen“, betont er.

Das Konzept: Wer sechs Jahre ein Stipendium erhält, soll dann auch sechs Jahre für die LWL-Klinik Hemer, Hans-Prinzhorn-Klinik arbeiten. Ist das nicht der Fall, muss das Geld ganz oder anteilig zurückgezahlt werden.

Die Region und die Psychiatrie attraktiv machen

Das Stipendium dient zum einen dazu, medizinischen Nachwuchs nach Hemer in den Märkischen Kreis zu locken. Die Klinik hat größere Probleme, Mitarbeitende zu finden, als etwa die LWL-Kliniken in Dortmund oder Münster. Gleichzeitig will die Klinikleitung auch jungen Menschen eine Chance für ein Medizinstudium geben, die keinen NC von 1,0 haben.

Es ist bereits das dritte Stipendium, das die Klinik ausschreibt. In den Wintersemestern 2021 und 2022 haben zwei junge Frauen mit dem Studium an der UMCH begonnen. Interessenten für die neue Runde können sich bis zum 21. Mai 2023 bewerben. Sie müssen einen Eingangstest an der Uni in Hamburg bestehen. Die Klinik bietet Unterstützung an. „Natürlich würden wir uns freuen, wenn sich Interessenten aus unserer Region, dem Märkischen Kreis und Umgebung, bewerben“, sagt Debbelt. (iss)

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