Neue Teststrategie

Laborärzte empfehlen, Antigentest im Labor zu bestätigen

Der Berufsverband Deutscher Laborärzte betont die Fehleranfälligkeit von Antigen-Schnelltests und rät, die Tests nur unter Berücksichtigung von Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen.

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Berlin. Der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) begrüßt die neue Coronavirus-Testverordnung (TestV), warnt gleichzeitig aber vor „blindem Vertrauen in die neu eingesetzten Antigen-Schnelltests“. Sie dürfen nach Inkrafttreten der TestV künftig unter anderem in Arztpraxen, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommen. Die Tests seien „fehleranfällig“.

Damit folgt der BDL der Linie des Robert Koch-Instituts, das empfiehlt, positive Antigentests im PCR-Verfahren bestätigen zu lassen. „Neu und schneller bedeutet keinesfalls besser“, bewertet der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski das neue Antigen-Testverfahren. Die Empfehlung des Verbands lautet daher, Antigen-Schnelltests vor Ort nur von geschultem medizinischem Personal und unter Einhaltung der Arbeitsschutzmaßnahmen durchführen zu lassen.

Auch für Antigen-Schnelltests gelte es, sichere Testumgebungen zu schaffen, um die Ansteckungsgefahr für alles zu minimieren.

Die Fehlerhaftigkeit der Antigen-Test könnte laut BDL auch Konsequenzen im Umgang mit Meldungen an die Corona-Warn-App haben: „Eine Arztpraxis kann nicht melden und die Laborärzte wollen es nicht, weil die Schnelltests weniger zuverlässig sind“, so Bobrowski. Um die Epidemie einzudämmen, sei es aber wichtig, dass eindeutige Befunde erstellt werden und dass dann unmittelbar Maßnahmen zur Infektionsabwehr greifen. (mu)

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