An der Belastungsgrenze

Labore kritisieren Bayern wegen kostenloser Corona-Tests für alle

Der Laboranbieterverband ALM meldet eine nochmals höhere Positivrate bei den PCR-Tests – und eine Auslastung der Labore bei 97 Prozent. Schuld daran gibt der Verband auch der bayerischen Teststrategie.

Von Kathrin Handschuh Veröffentlicht:

Berlin. Der Laboranbieterverband ALM kritisiert die bayerische Teststrategie, wonach kostenlose Tests für alle zur Verfügung gestellt werden sollen. Damit weicht Bayern von der nationalen Teststrategie ab, die gemäß den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) vorsieht, zuallererst symptomatische Personen und vulnerable Gruppen zu testen.

Der bayerische Sonderweg wirke sich weiterhin belastend und damit negativ auf die Labore aus, heißt es in einer ALM-Mitteilung. So seien die Labore im Durchschnitt noch immer zu 97 Prozent ausgelastet. Dass die Auslastung nicht noch höher sei, liege einzig daran, dass zwischenzeitlich weitere Testkapazitäten hätten aufgebaut werden können. Gut wäre eine dauerhafte Auslastung nicht über 80 Prozent, so der Verband.

ALM meldete am Dienstag eine gegenüber der Vorwoche nochmals gestiegene Positivrate von 8,0 Prozent (Vorwoche: 7,3 Prozent). In der vergangenen Woche habe es 1,44 Millionen PCR-Test auf SARS-CoV-2 gegeben – annähernd gleich viele wie in der Vorwoche. Der Rückstau aus unbearbeiteten Proben habe am Montag bei rund 60.000 PCR-Tests gelegen und damit deutlich niedriger als vor einer Woche (98.310). „Mehr geht zur Zeit nicht“,betont ALM-Vorstand Evangelos Kotsopoulos. „Aufgrund der zu vielen nicht notwendigen Testungen gelingt es weiterhin nicht, kritische Reserven für die Wintermonate aufzubauen.“

Bessere IT zur Datenübermittlung

Um die Coronavirus-Testkapazitäten der medizinischen Labore weiter zu steigern, fordert der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) einen verbesserten Anschluss der Hausärzte an IT-Systeme zur Übermittlung von Auftrags- und Befunddaten.

Viel zu oft müssten die handschriftlich mitgelieferten Daten der Testpersonen im Labor mühsam in die IT eingegeben werden, so der BDL. Erst dann könne man den eigentlichen Testprozess starten. Auch handschriftliche Ergänzungen auf den Anforderungsscheinen oder fehlende Angaben wie Telefonnummern verzögerten die Laboranalytik. (kaha)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Großer Bruder, kleine Uhren

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können