Hohe Auslastung

Labore melden steigende Positivrate bei Corona-Tests

Die Laborärzte plädieren für Solidarität in der Weihnachtszeit – und zählen auf Mithilfe aus der Bevölkerung. Zugleich fordern sie, auch Labormitarbeiter bei Corona-Impfungen bevorzugt zu berücksichtigen.

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Rund 1,2 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests haben die ALM-Labore in der vorigen Woche durchgeführt.

Rund 1,2 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests haben die ALM-Labore in der vorigen Woche durchgeführt.

© Bernat Armangue/AP/dpa

Berlin. Der Branchenverband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) fordert anlässlich seiner wöchentlichen Datenauswertung zu SARS-CoV-2-Testungen, auch Mitarbeiter in den fachärztlichen Laboren bei den anstehenden Impfungen bevorzugt zu berücksichtigen.

„Der Ausfall des Labors hätte für jede Klinik und auch im ambulanten Versorgungsbereich verheerende Auswirkungen“, betont ALM-Vorständin Nina Beikert am Dienstag. Deshalb sei es unbedingt notwendig, auch die Mitarbeiter der Labore bei der Impfstrategie aktiv zu berücksichtigen.

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Derweil hat sich die bundesweite Auslastung der Labore weiter entspannt. Wie der Verband am Dienstag mitteilte, haben die ihm angeschlossenen Labore in der vorigen Woche rund 1,2 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests durchgeführt, rund zwei Prozent weniger als in der Vorwoche. Rund 125600 dieser PCR-Tests seien positiv ausgefallen – damit sei die Positivrate mit 10,4 Prozent „deutlich gestiegen“.

Die Testkapazität habe sich im Vergleichszeitraum auf fast 1,77 Millionen PCR-Tests pro Woche erhöht (plus drei Prozent gegenüber Vorwoche). 169 Labore nehmen inzwischen an der Datenanalyse des ALM teil, zwei mehr als in der vergangenen Woche.

Für die Weihnachtszeit, in der in die Labore mit reduzierter Belegschaft weiterarbeiten, appellierte ALM-Vorsitzender Dr. Michael Müller angesichts der hohen Auslastung für „Solidarität in der Gesellschaft und ein verantwortungsvolles Miteinander“. Es sei wichtig, „dass wir alle auf uns achtgeben und durch besonnenes Verhalten auch andere schützen.“

Erneut Kritik an SARS-CoV-2-Antigen-Schnelltests

Bekräftigt wurde am Dienstag auch die Kritik an dem „ungezielten und anlasslosen Einsatz“ von Antigen-Schnelltest als Alternative zu PCR-Tests. „Auch wenn solche Schnelltests derzeit in unterschiedlichsten Lokalitäten angeboten werden, bedeutet das nicht, dass die Ergebnisse in jedem Fall sicher sind“, warnt ALM-Vorstandsmitglied Dr. Christian Scholz.

Unterstützung kommt vom Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL), der seine Kritik an den Antigen-Schnelltests abermals befeuert. „Gerade in Alten- und Pflegeheimen bestehen erhebliche Risiken, wenn jetzt Schnelltests das PCR-Standardverfahren im medizinischen Labor ersetzen. An Schulen potenziert sich die Gefahr falscher Schnelltestergebnisse, wenn Lehrer sich selbst testen“, so der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski.

Nicht nur bei Abstrichnahme und Testqualität zeige sich: „Die Coronavirus-Labordiagnostik und Vor-Ort-Schnelltests sind getrennte Welten“. (mu)

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