Anlagen-Kolumne

Langfristig beständige Geldanlagestrategien haben Zukunft

Gerade in Krisenzeiten sollten Anleger auf konjunkturunabhängige Aktien setzen. Interessant sind dabei Unternehmen, die Güter des täglichen Bedarfes herstellen.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Nichts ist so beständig wie der Wandel, lautet ein Sprichwort. Dieser Wandel ist einerseits mit Unsicherheit verbunden. Wie sich Schuldenkrise und die Überalterung der Gesellschaft auf die Industrieländer auswirken werden, kann heute niemand exakt vorhersagen.

Welchen Wert haben beispielsweise nominale Geldeinlagen und Bargeld in zehn oder 20 Jahren? Was passiert mit Lebensversicherungen, die das meiste Geld in langlaufende Staatsanleihen investieren, wenn die Industrienationen ihr Schuldenproblem nicht lösen können?

Auf der anderen Seite sind bestimmte Facetten des Wandels prognostizierbar - relativ unabhängig von politischen Fehlentwicklungen oder exogenen Schocks. Anleger sollten sich dieses Wissen um die Zukunft zunutze machen. So wird die Weltbevölkerung weiter deutlich wachsen und etwa zur Jahrhundertmitte ihren Zenit erreichen.

Darüber hinaus wird die sogenannte Mittelschicht in den heutigen Schwellenländern größer werden. In den nächsten 20 Jahren wird sich die Anzahl ihrer Träger Schätzungen zufolge von zwei auf gut fünf Milliarden Menschen erhöhen. Unternehmen werden von dieser demografischen Dividende profitieren.

Denn die Nachfrage nach Konsumartikeln wird dramatisch zunehmen. Langfristig ist es also richtig, Geld in jene Aktienunternehmen zu investieren, die Güter des täglichen Bedarfes produzieren.

Die Aktienkurse indes sind kurz- und mittelfristig nur lose mit dem Wirtschaftsverlauf verbunden. In turbulenten Börsenphasen verlieren auch die guten Aktien an Wert. Daraus ergibt sich automatisch ein antizyklischer Ansatz: Aktien mit stabilen Geschäftsmodellen sollte man in schlechten Zeiten kaufen. Den tiefsten Punkt erwischt man dabei jedoch nie.

Anleger sollten bei der Geldanlage auch diversifizieren und solide Investmentstrategien verfolgen. Konjunkturunabhängige Aktien mit guten Dividendenrenditen, einem hohen Buchwert und einem durchdachten Geschäftsmodell sind auf historisch interessantem Kursniveau.

Unternehmen, die die demografische Dividende abschöpfen können, sollten einen Schwerpunkt bilden. Zu vermeiden ist jedoch die alleinige Fokussierung auf bestimmte Branchen oder Anlageklassen. Investoren sollten ihrem Depot deshalb auch Immobilien, Grund und Boden sowie eine kleine Dosis physisches Gold beimischen. Bei Zinspapiere eher Unternehmensanleihen mit kurzen Laufzeiten.

Wenn bestimmte Anlageklassen zu gut gelaufen sind, empfiehlt es sich, die Gewinne bis auf die Ursprungsgewichtung mitzunehmen und stark gefallene Anlageklassen wieder aufzufüllen. Das heißt, gekauft wird, wenn es billig ist, und Gewinne abgeschöpft, wenn Anlageklassen zu stark gestiegen sind.

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