Anlagen-kolumne

Langfristige Gewinnwarnung für Anleger

Betrachten Anleger die Margensituation der Unternehmen in entwickelten Ländern volkswirtschaftlich, so müssen sie auf lange Sicht mit einer niedrigeren Ausbeute rechnen, wenn sie auf deren Aktien setzen.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Die Gewinnmargen der Unternehmen in den entwickelten Märkten befinden sich auf hohem Niveau.

Sofern es keine strukturellen Gründe für ein steigendes Margenniveau gibt, können Anleger grundsätzlich davon ausgehen, dass sich die Marge im Zeitablauf um einen Mittelwert entwickelt und somit auch von Zeit zu Zeit unter Druck gerät.

Nähern sich Anleger dieser Gemengelage im Hinblick auf ihre Strategie mit der volkswirtschaftlichen Bilanzierungsregel, dass die Einnahmen des einen den Ausgaben des anderen entsprechen müssen, dann führt der Überschuss einer der vier Gruppen Haushalte, Unternehmen, Staat sowie Ausland zum Defizit einer anderen.

Die Summe der Überschüsse und Defizite dieser vier Gruppen muss aber bei Null liegen. Vergleicht man die Entwicklung von Überschüssen der Unternehmen zu den Überschüssen/Defiziten von Haushalten und Staaten, dann verläuft diese Entwicklung seit 40 Jahren zu Gunsten der privaten Wirtschaftgegensätzlich.

Eine Theorie könnte sein, dass die Verfügbarkeit von Fremdkapital die Haushalte und Staaten dazu veranlasst, über ihre Verhältnisse zu leben.

Sehr anschaulich wird das beim Blick auf die Verschuldung der entwickelten Länder. Die USA zum Beispiel steht in den kommenden Monaten wieder vor der Zahlungsunfähigkeit, sollte die Schuldengrenze nicht erneut angehoben werden - das geschah seit 1962 bereits über 70 mal.

Die extrem lockere Geldpolitik, die vergangene Woche gerade noch einmal von der US-Notenbank bestätigt wurde, ist einer der Gründe, warum die Haushalte und Staaten über ihre Verhältnisse gelebt haben.

In dem Moment, in dem diese Politik wirklich einmal umgekehrt wird und die Defizite dieser beiden Gruppen zurückgefahren werden müssen, wird es für die Gewinnentwicklung der Unternehmen enger.

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