Kommentar
Laxe IGeL-Haltung kann teuer werden
Viele Ärzte, die individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) erbringen, haben schon Erfahrungen mit der schlechten Zahlungsmoral ihrer Patienten gesammelt.
Bei jedem zwanzigsten Arzt erreichen die Ausfälle eine Höhe von über 5000 Euro im Jahr - Tendenz steigend. Erstaunlich ist, dass viele Praxisinhaber daraus keine Konsequenzen ziehen und sich nicht gegen Zahlungsausfälle wehren.
Dies zeigt zum einen, wie ungewohnt es für viele Ärzte noch immer ist, sich mit Selbstzahlerleistungen in ihrer Praxis und allen damit verbundenen Folgen auseinander zu setzen. Die GKV-Welt mit den von der KV garantierten Quartalszahlungen ist bei allen Schwächen eben auch bequem.
Zum anderen macht der weit verbreitete Zahlungsausfall deutlich, wie wichtig seriöses IGeLn für die Ärzte ist. Bei einer wasserdichten vertraglichen Grundlage für eine Selbstzahlerleistung wird auch die Zahlungsmoral der Patienten hoch sein.
Kommt es dennoch vereinzelt zum Zahlungsausfall, lassen sich Ansprüche mit hieb- und stichfesten Vereinbarungen leichter durchsetzen als etwa bei mündlichen Absprachen. Gerade ein wichtiges Wachstumsfeld wie IGeL sollten Praxisinhaber nicht mit laxer Vertragsgestaltung schleifen lassen.
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