Lob für MedTech made in Germany

Zuspruch für die Medizintechnik-Industrie gab es am Mittwoch von der Bundeskanzlerin. Sie sei gerne zur Medica gekommen, sagte Angela Merkel bei der Eröffnungsveranstaltung. Sie sparte nicht mit Lob für die Dynamik und Innovationskraft der Branche.

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DÜSSELDORF (ger). Die Gesundheitswirtschaft ist weltweit eine boomende Branche. Vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2015 wird sich der weltweite Jahresumsatz auf dann mehr als sieben Billionen US-Dollar mehr als verdoppelt haben.

Es sind solche Zahlen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in diesem Jahr zur größten Medizinmesse der Welt gezogen haben, zum ersten Mal übrigens. Auch die Erfolge der MedTech-Industrie dürften dazu beigetragen; Politiker sind immer gerne dabei, wenn Erfolgsgeschichten zu erzählen sind.

Und erfolgreich präsentiert sich in diesem Jahr nicht nur die Messe, mit insgesamt rund 5000 Ausstellern bei der Medica und der Zulieferermesse Compamed, wie Messegeschäftsführer Werner Matthias Dornscheidt bei der Eröffnungsveranstaltung nicht ohne Stolz verkündete.

"Endlich bei der Medica!" - Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Philipp Rösler im CCD-Süd zusammen mit Kongresspräsident Werner A. Scherbaum.

"Endlich bei der Medica!" - Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Philipp Rösler im CCD-Süd zusammen mit Kongresspräsident Werner A. Scherbaum.

© sth [2]

Erfolgreich sind auch die Aussteller, die Medizintechnik-Branche hofft auf zweistelliges Wachstum in diesem Jahr. "Deutschland ist nicht nur die Autonation, sondern längst auch die Gesundheitsnation", sagte Jochen Franke von Philips Healthcare Deutschland, Sprecher des Ausstellerbeirates der Medica. Und das mit einer Exportquote von rund 65 Prozent.

Doch nicht nur eine stolze Bilanz präsentieren Messe und Aussteller der Kanzlerin bei der Medica, sie stellen auch Forderungen: Es gebe Weltmarktführer aus Deutschland in vielen Bereichen, auch aus der mittelständischen Industrie in der Medizintechnik. Damit das so bleibe, "muss Deutschland auch als Leitmarkt begriffen werden", so Franke. Innovative Verfahren und Techniken, die sich in Deutschland durchsetzen, könnten auch weltweit einen Siegeszug antreten.

Auf diese Steilvorlage antwortete Angela Merkel nur teilweise: Sie sieht in einem Austausch der außeruniversitären Forschung in Unternehmen mit den Forschern in Universitätskliniken - von der Bundesregierung gefördert - eine wichtige Voraussetzung für eine sehr schnelle Umsetzung neuer Ideen in die Praxis - "und das ist die Voraussetzung dafür, dass ein Produkt weltweit ein Erfolg wird", so Merkel. Geld für mehr Investitionen in Kliniken hatte sie nicht mitgebracht.

Die Medica, so Merkel weiter, sei das "Schaufenster der Gesundheitswirtschaft". Medizintechnik "made in Germany" zeichne sich durch eine hohe Innovations- und Forschungsintensität aus, lobte Merkel. Und wenn es um Exporte gehe, könnten Politik und Wirtschaft durchaus eng zusammenarbeiten, sagte die Kanzlerin.

So könne Deutschland durchaus helfen beim Aufbau solidarisch finanzierter Gesundheitssysteme. Und wenn dann die Erfahrung bei der Rechtssetzung weitergegeben sei, dann könnte es natürlich auch sein, dass dann auch gleich Produkte aus Deutschland gekauft werden.

Die Kanzlerin führte noch ein Beispiel für deutlich spürbare Folgen des Einsatzes moderner Medizintechnik an: Die Angleichung des durchschnittlichen Lebensalters in den alten und den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung, so Merkel weiter, sei auch ein großer Verdienst der besseren Behandlungsmöglichkeiten durch Fortschritte im Notfallrettungssystem und durch bessere Behandlungsmöglichkeiten von Herzinfarkt und Schlaganfall dank moderner Technik, sagte Merkel.

Bei aller Begeisterung für Forschung und Technik müsse aber bewusst bleiben: "Es geht immer um kranke Menschen, die Hoffnungen und Erwartungen haben."

Insofern betreffe die Gesundheitswirtschaft alle Menschen, den chronisch Kranken, der mit Hilfe von Telemedizin von seinem Hausarzt auf dem Land gut versorgt wird, genauso wie den Patienten mit Arthrose, der dank einer Hüftprothese aus einem neuen Werkstoff wieder laufen kann.

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