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Lösung für ungeliebte Terminservicestellen?

Ab Januar müssen die KVen Terminservicestellen für GKV-Patienten einrichten. Hierbei soll sie ein neuer Dienst der KBV unterstützen.

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NEU-ISENBURG. Anstatt viel Manpower in Terminvermittlungsstellen zu investieren, könnte die Vergabe von Facharztterminen ganz einfach online laufen.

Einen ersten Ansatz dafür bietet der eTerminservice, den die KV Telematik GmbH im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erarbeitet hat.

Technisch sei der eTerminservice so konzipiert, dass er sowohl in Form einer Web-Anwendung, als auch über eine Schnittstelle direkt aus einem Praxis-Terminmanagement heraus angesprochen werden könne, erklärt Helena Dreznjak, Leiterin Marketing & PR bei der KV Telematik GmbH.

"Mit letzterer kann die notwendige parallele Pflege mehrerer Terminkalender vermieden werden." Die technische Spezifikation, die die Praxis-EDV-Anbieter benötigen, um diese Schnittstelle in ihre Systeme zu integrieren, gebe es bereits.

Die KV Telematik GmbH will laut Dreznjak aber noch mehr tun: Die Tochtergesellschaft der KBV werde konkret bei den Softwareherstellern nachfragen, ob und wann eine Umsetzung in den Praxis-EDV-Systemen geplant ist.

 KVen und Praxen agieren unabhängig

Dreznjak: "Unser Wunsch ist, dass dies zum zweiten Quartal hin geschieht, aber es ist seitens der Hersteller eine freiwillige Anwendung."

Bei der Web-Anwendung hingegen agieren die KVen und Praxen völlig unabhängig von den Praxis-EDV-Häusern. Dafür müssen die Praxen dann aber freie Termine an die KV melden, oder in deren System einstellen.

Auf diese Lösung will etwa die KV Bremen setzen, indem sie eine gesonderte Homepage für die Terminservicestelle etabliert.

Laut Dreznjak wird der eTerminservice von mindestens neun weiteren Kassenärztlichen Vereinigungen ebenfalls vollumfänglich durch deren Servicestellen verwendet - und zwar direkt ab Januar 2016, wenn auch die Pflicht zur Einrichtung von KV-eigenen Terminservicestellen greift.

Februar als Ziel

Der Service soll künftig aber auch den Patienten als eine Art Online-Terminvergabe zur Verfügung stehen. Den genauen Zeitplan hierfür wird die KV Telematik GmbH voraussichtlich im Februar veröffentlichen.

Allerdings wird es sich dabei nicht um einen "universellen Online-Terminkalender für Arztpraxen" handeln, stellt Dreznjak klar. Der eTerminservice sei entwickelt worden, um präzise die Vorgaben des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes zur Terminvermittlung umzusetzen.

Mithin seien gesetzlich bedingt zunächst viele Gruppen von der Nutzung ausgeschlossen, erklärt sie, so etwa Privatpatienten, Versicherte ohne Überweisung (ausgenommen für Augenärzte und Frauenärzte) und Termine bei Zahnärzten und Psychotherapeuten. Letztere seien allerdings in der Folgezeit vorgesehen. (reh)

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