Schadenersatz

Lunapharm fordert Millionen

Nach dem Verdacht um angeblich gestohlene Krebsmedikamente will Lunapharm jetzt Schadenersatz.

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:
Das Gebäude der Lunapharm Deutschland GmbH im brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow.

Das Gebäude der Lunapharm Deutschland GmbH im brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow.

© Patrick Pleul / dpa-Zentralbild / ZB / picture alliance

POTSDAM. Das brandenburgische Pharmaunternehmen Lunapharm, sieht sich auch als Opfer des Wettbewerbs im Handel mit Importarzneimitteln. Gegen das Unternehmen laufen seit mehr als einem Jahr staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen des Verdachts, angeblich gestohlene oder angeblich gefälschte Arzneimittel in Verkehr gebracht zu haben. Lunapharm bestätigte am Donnerstag vor Journalisten in Potsdam, Schadensersatzforderungen in einem Volumen von 70 Millionen Euro geltend zu machen.

Die Inhaberin des Unternehmens, Susanne Krautz-Zeitel, sagte zu den andauernden staatsanwaltlichen Ermittlungen, es seien keine Krebsmedikamente in Griechenland als gestohlen gemeldet worden, und Lunapharm habe keine Hehlerware erworben. Kreutz-Zeitel bestätigte eine Geschäftsbeziehung zu einer griechischen Apotheke, die aber Anfang 2017 abgebrochen worden sei, nachdem die Apotheke ihre Zulassung als Großhändler verloren habe.

Alle importierten Arzneimittel seien mit deutschem und EU-Recht konform gewesen. Die Prüfung von Rückstellproben hätten dies bestätigt. Zu keiner Zeit seien Patienten gefährdet gewesen.

Ebenfalls nicht abgeschlossen sei ein arzneimittelrechtliches Verfahren vor dem Verwaltungsgericht, in dem es um die Untersagung von Produktion und Handel von und mit Arzneimitteln geht. „Die mit heißer Nadel genähten Verfügungen strotzen von Irrtümern und Fehlern“, so der Medienberater des Unternehmens, Klaus Kocks.

Lunapharm sei dadurch ein massiver Schaden entstanden. Praktisch sei das Unternehmen, das nach eigenen Angaben mit fünf Mitarbeitern noch im Jahr 2018 einen Umsatz von 27 Millionen Euro gemacht hat, „an die Wand gefahren“. Kocks vermutet, dass auch mächtige Wettbewerber hinter den Anschuldigungen stehen. „Das wäre anders gelaufen, wenn es nicht um ein ostdeutsches Familienunternehmen, geleitet von einer Frau, gegangen wäre.“

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Frühe Nutzenbewertung

G-BA: Geringer Zusatznutzen für Nivolumab bei Ösophaguskrebs

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuerungen

Das gilt 2026 bei Abrechnung und Honorar

Lesetipps
Eine Person hält drei Figuren in den Händen

© Suriyo/stock.adobe.com

Man kann nicht nicht führen

Mitarbeiterführung in der Arztpraxis: Tipps für Praxisinhaber

Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?