Weiterbildung

MFA-Fortbildung verbessert Quote für Darmkrebs-Screening

Fortgebildete MFA können Hausärzte bei der Beratung zur Darmkrebsvorsorge unterstützen. Hierzu hat die Stiftung LebensBlicke mit dem MFA-Projekt ein neues Konzept entwickelt.

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Ludwigshafen. Nur etwa neun Prozent der Vorsorgeberechtigten haben 2017 eine Beratung für die Darmkrebsvorsorge in Anspruch genommen, knapp zwei Prozent sind zur Koloskopie gegangen. Mit dem im Juli 2019 eingeführten Einladungsverfahren sollen diese Quoten gesteigert werden, teilt die Stiftung LebensBlicke mit.

Die Stiftung, die sich unter anderem die Früherkennung von Darmkrebs zur Aufgabe gemacht hat, hat dazu ein Curriculum für eine Fortbildung für Medizinische Fachangestellte („MFA-Projekt“) entwickelt und ab Oktober 2019 Ausbilder dafür geschult. Die ersten Fortbildungen wurden bei der practica 2019 angeboten, der weitere Informationsveranstaltungen für Hausärzte und MFA folgten.

Daten zum Nutzen der direkten Patientenansprache lieferte die vom Bundesgesundheitsministerium geförderte FAMKOL-Studie der Stiftung LebensBlicke. Demnach gab es eine signifikant höhere Akzeptanz bei individueller Beratung durch fortgebildete Pflegekräfte und MFA. Die Teilnahmerate an der Vorsorgekoloskopie war 2,7-fach höher als beim opportunistischen Koloskopie-Screening, heißt es in der Mitteilung der Stiftung.

Ziel des MFA-Projekts ist es, dass die Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung (i-FOBT, Koloskopie) von mehr Personen genutzt werden und Risikogruppen, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen, frühzeitig erkannt werden.

Die bisherigen Erfahrungen belegen nach Aussage der Stiftung, dass ein großer Informationsbedarf besteht und fortgebildete MFA Hausärzte in den Praxen nachhaltig unterstützen können. Das von Professor Riemann und der Stiftung LebensBlicke ins Leben gerufene MFA-Projekt wird vom Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ausdrücklich unterstützt. (syc)

Informationen zu Terminen zur Fortbildung für MFA gibt es auf der Webseite der Stiftung LebensBlicke.

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