Krebsforschung
Marburger Pathologe erhält Virchow-Preis
Professor Moritz Jesinghaus wird für eine Studie zur Entstehung neuroendokrinen Tumoren ausgezeichnet.
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Der Pathologe Prof. Moritz Jesinghaus ist mit dem Rudolf Virchow Preis der Deutschen Gesellschaft für Pathologie ausgezeichnet worden.
© Comprehensive Cancer Center Marburg
Marburg. Der Pathologe Prof. Moritz Jesinghaus ist mit dem Rudolf Virchow Preis der Deutschen Gesellschaft für Pathologie ausgezeichnet worden. Wie die Philipps-Universität berichtet, hat der 39-Jährige bei einer mehrere Jahre dauernden Studie zu neuroendokrinen Tumoren entscheidend dabei mitgewirkt, eine wegweisende Entdeckung zu machen.
Diese seltenen Karzinome treten vor allem in der Lunge und im Bauchraum auf. Sie sind oft sehr schwierig zu diagnostizieren und „aktuell leider noch immer mit einer sehr schlechten Prognose verbunden“, so Jesinghaus. Bisher war nicht klar, in welchem Zelltyp diese spezielle, sehr aggressive Krebsart ihren Ursprung nimmt. Durch eine Studie, an der sich Jesinghaus in der Arbeitsgruppe des Münchner Professors Roland Rad beteiligte, wurde es möglich, den ursprünglichen Zelltyp zu erkennen und diesen auf genetische Angriffspunkte zu analysieren.
Dies sei ein sehr wichtiger Schritt zum besseren Verständnis und somit auch hoffentlich zur effektiveren Therapie, erläutert Jesinghaus. Der aus dem Saarland stammende Pathologe war bis 2021 an der TU München tätig. 2021 folgte er einem Ruf nach Marburg.
Der von der Gesellschaft für Pathologie ausgelobte Preis wird an Forschende unter 40 Jahren für eine wissenschaftliche Publikation vergeben. Jesinghaus war bei der Veröffentlichung der Studie einer der Erstautoren. (coo)