Medizinmesse geht zu Ende

Medica zieht positive Bilanz

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die weltgrößte Medizinmesse Medica hat in diesem Jahr laut Messe Düsseldorf 130.000 Besucher angezogen (1500 mehr als 2014). Mehr als die Hälfte sei aus dem Ausland angereist. Die neuen Lauftage von Montag bis Donnerstag seien gut angekommen.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin zog ein positives Fazit für die von ihr ausgerichtete Medica Education Conference."Die Medica ist und bleibt über alle Ländergrenzen hinweg ein Top-Event für Entscheider", resümiert Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, im Hinblick auf die Tatsache, dass 96 Prozent der Besucher über Entscheidungskompetenz verfügten.

Den für Investitionen besonders relevanten Experten aus Kliniken, Praxen, Labors, Handel sowie aus Reihen der Industrie und der Kassen als Kostenträger seien von den erstmals fast 5000 Ausstellern aus 70 Nationen das komplette Neuheiten-Spektrum für die ambulante und klinische Versorgung geboten worden.

Politprominenz gibt sich Stelldichein

Auch politisch fand die Medica dieses Mal große Beachtung. So unterstrich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zur Messeeröffnung und beim 38. Deutschen Krankenhaustag die Bedeutung des geplanten Krankenhausstrukturgesetzes zur Verbesserung der finanziellen Ausstattung deutscher Kliniken und diskutierte im Anschluss beim Medica Econ Forum über aktuelle gesundheitspolitische Themen.

Bundesforschungsministerin Professor Johanna Wanka stellte zum Auftakt beim Medica Health IT Forum das richtungsweisende, 100 Millionen Euro schwere Förderkonzept Medizininformatik der Bundesregierung vor. Dies setzt genau da an, woran es derzeit noch vielfach hapert.

Viele medizinische Daten sind verstreut gespeichert in Kliniken, Praxen oder anderen Versorgungseinrichtungen - oft nicht einmal in digitaler Form. Gefragt sind demnach innovative IT-Lösungen zur besseren Daten-Zusammenführung, wie Bundesministerin Wanka hervorhob.

"Einer der großen inhaltlichen Schwerpunkte der Medica ist die Digitalisierung der Medizin. Darum war die Medica 2015 für die Vorstellung des Förderkonzepts Medizininformatik der geeignete Ort. Uns geht es vor allem darum, dass medizinisch relevante Daten zum Wohle der Patienten genutzt werden. Wenn diese Daten systematisch ausgewertet werden, können daraus genauere Diagnosen und verbesserte Therapien abgeleitet werden."

Miniatisierungstrend hält an

In der Medizintechnik hält derweil der Miniaturisierungstrend weiter an. Dazu zählen zum Beispiel äußerst kompakte Geräte im Jackentaschen-Format für die medizinische Bildgebung, wobei selbst das noch auf die Spitze getrieben werden kann. Denn vorgestellt wurde bei der Medica zudem ein Ultraschall-Gerät, das einzig aus einem Schallkopf und der Verbindung zu einem Tablet-PC mit passender App besteht.

Ebenfalls neu: ein System mit kabellosem Schallkopf für besondere Bewegungsfreiheit bei der Ultraschall-Untersuchung.

Ausstellerrekord bei Zulieferermesse Compamed

Bereits zum 24. Mal in Verbindung mit der Medica und erstmals an vier Lauftagen fand die Compamed, die nach Messeangaben international führende Fachmesse für die Zulieferer der Medizintechnikindustrie, statt. Die Rekordzahl von 779 Ausstellern präsentierten den 18.800 Fachbesuchern in den Hallen 8a und 8b Technologielösungen und Services für die gesamte Medizintechnik-Wertschöpfungskette.

Den anhaltenden Trend zur Miniaturisierung, immer kompakteren und doch zugleich komplexeren Systemen thematisierte zum Beispiel der Gemeinschaftsstand des IVAM - Fachverband für Mikrotechnik sowie auch die beiden in die Compamed integrierten Fachforen.

Als Highlights der Messe seien unter anderem smarte Sensoren zur Verwendung in Wearables, Mikrosystemtechnik-Applikationen für intelligente Implantate oder auch gedruckte Elektronik anzuführen. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Maquet Otesus OP-Tischsystem

© Getinge Deutschland GmbH

Unternehmen im Fokus

Flexible und ökonomische OP-Tischsysteme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Getinge Deutschland GmbH, Rastatt
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!