Hessen
Mehr Männer in Weiterbildung, aber Frauen dominieren weiter
Laut Hessischem Weiterbildungsregister ist die Zahl der Ärzte in Weiterbildung im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Gut ein Viertel der jungen Mediziner stammt aus dem Ausland.
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Mehr als 6600 junge Ärzte befanden sich im vergangenen Jahr in Hessen in der Weiterbildung. Robert Kneschke / stock.adobe.com
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Frankfurt/Main. Der größte Anteil der Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) in Hessen ist weiterhin im Bereich der Inneren Medizin tätig. 29 Prozent der Nachwuchsmediziner arbeiten in dieser Disziplin, wie das aktuelle Weiterbildungsregister der Landesärztekammer zeigt. Mit bereits deutlichem Abstand folgt die Chirurgie (17 Prozent) und die Anästhesiologie (9 Prozent).
Auf Rang 4 folgt die Allgemeinmedizin (6,5 Prozent), weiter die Neurologie (6,2 Prozent), Psychiatrie/Psychotherapie (5,7 Prozent), Frauenheilkunde/Geburtshilfe (4,4 Prozent), Kinder- und Jugendmedizin (4,3 Prozent) und die Radiologie (2,3 Prozent). Alle übrigen Fachgebiete sind unter den verbleibenden 15 Prozent zusammengefasst.
Durchschnittsalter 35 Jahre
Insgesamt waren im vergangenen Jahr laut dem seit 2013 jährlich erhobenen Register 6617 aktive ÄiW in Hessen gemeldet (Vorjahr 6331). Das Durchschnittsalter betrug wie im Vorjahr 35 Jahre. Zwar waren demnach die ÄiW mit 57 Prozent mehrheitlich Frauen, der Anteil der Männer steige aber kontinuierlich, teilte die Kammer mit. Im Vorjahr 2018 habe der weibliche Anteil noch bei 58 Prozent gelegen. Damals hatte die Kammer als Grund dafür die wachsende Zahl männlicher ausländischer Ärzte vermutet.Diese Annahme bestätigte sich auch im vergangenen Jahr: 54 Prozent der ÄiW mit ausländischem Pass waren den Zahlen zu Folge männlich – zu Beginn der Erhebung im Jahr 2013 waren es noch 49 Prozent. Zum Vergleich die Aufteilung der ÄiW mit deutscher Staatsangehörigkeit: 61 Prozent weiblich, 39 Prozent männlich.
Generell steigt der Anteil ausländischer ÄiW stetig. Während ihr Anteil im Jahr 2013 mit Beginn der Registererhebung rund 17 Prozent ausmachte, hatten 2018 und 2019 jeweils bereits 27 Prozent einen ausländischen Ausweis.
62 Prozent Nicht-EU-Bürger
Die Mehrheit der ausländischen ÄiW waren mit 62 Prozent Nicht-EU-Bürger. Die meisten von ihnen stammten mit 13 Prozent aus dem Bürgerkriegsland Syrien, gefolgt von Serbien und Russland (jeweils fünf Prozent). Mit Blick auf die Staaten der Europäischen Union kamen die meisten ÄiW aus Rumänien (29 Prozent), auf den weiteren Plätzen Bulgarien (13 Prozent) und Griechenland (12 Prozent).Mit 82 Prozent arbeiteten erneut die allermeisten ÄiW im stationären Bereich, im ambulanten Bereich waren es elf Prozent. Sieben Prozent wurden unter dem Begriff „sonstige Einrichtungen“ geführt (Pharmabranche, Gesundheitsämter, Medizinischer Dienst, Bundeswehr etc.).