Berufsunfähigkeit

Meistens gibt die Seele auf

Psychische Erkrankungen bleiben die häufigste Ursache für Leistungen aus einer Berufsunfähigkeits-Versicherung.

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KÖLN. Nach einer Auswertung für 2016 der Debeka Lebensversicherung waren vergangenes Jahr 42 Prozent der neu eingetretenen Berufsunfähigkeitsfälle auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen. Depressionen sind die häufigste Ursache für die Berufsunfähigkeit, aber auch somatoforme Erkrankungen und Angststörungen spielen eine wichtige Rolle, so der Leiter der Leistungsabteilung Dr. Ullrich Gottwald.

Die Fallzahlen scheinen sich auf einem hohen Niveau einzupendeln. In den vergangenen fünf Jahren hat der Anteil bei der Debeka jeweils mehr als 40 Prozent betragen, berichtet der Arzt. "Die Zahlen nehmen allenfalls noch leicht zu." Das sah in der ersten Hälfte der 2000er Jahre noch anders aus, als der Versicherer eine starke Zunahme der psychischen Störungen registrierte.

Mit den genannten 42 Prozent liegt die Debeka Leben – die Nummer fünf im Markt – deutlich über Durchschnitt. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind psychische Krankheiten bei den Berufsunfähigkeitsgründen über alle Versicherer hinweg zwar ebenfalls die wichtigste Indikationsgruppe. Mit 30 Prozent bei Frauen und 22 Prozent bei Männern ist die Bedeutung psychischer Erkrankungen für die Berufsunfähigkeit aber geringer ausgeprägt, als bei der Debeka. Warum das so ist, ist dem Koblenzer Versicherer laut Gottwald nicht bekannt. Ein Grund könnte sein, dass die Debeka überdurchschnittlich viele Beamte versichert.

Bei der Debeka erhielten 2016 wie in den Vorjahren knapp 1000 Kunden erstmals Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung. Der zweitwichtigste Grund waren mit 17,3 Prozent Erkrankungen des Bewegungsapparats gefolgt von Krebs (15,2 Prozent). Im Gesamtmarkt ist laut GDV Krebs die zweithäufigste Indikation (16 Prozent bei Männern, 22 Prozent bei Frauen) und Krankheiten des Bewegungsapparates (21 Prozent und 14 Prozent) die dritthäufigste. (iss)

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