Delegiertenversammlung
Der Bayerische Hausärzteverband rüstet sich für den Wandel – auch bei seinem Namen
Der künftig Bayerische Hausärztinnen- und Hausärzteverband geheißene Verein will die Praxen fit machen auf anstehende Veränderungen – auch mit einem Antragspaket der Delegierten.
Veröffentlicht:Erlangen. Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) wird künftig Bayerischer Hausärztinnen- und Hausärzteverband heißen. Und das ist längst nicht der einzige Beschluss, den die Delegiertenversammlung beim Bayerischen Hausärztetag in Erlangen verabschiedete. Er stand heuer unter dem Motto „Wandel gestalten – Hausärztliche Praxen in Bewegung“. Diskutiert wurde hinter verschlossenen Türen, die BHÄV-Pressestelle informierte über zentrale Entscheidungen. Einige Anträge im Überblick:
- Verabschiedet wurde eine „Handlungsempfehlung für eine sichere Medikamentenverordnung in Heimen beziehungsweise beschützenden Einrichtungen“ nach Maßgabe einer Vorlage der AG Inklusive Medizin im BHÄV.
- In der Verbandsarbeit sollen künftig auf Antrag des Forum Weiterbildung Bayern Aspekte der Nachhaltigkeit stärkere Berücksichtigung finden, ein Konzept für ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften soll erarbeitet werden.
- Der Geschäftsführenden Vorstand des BHÄV ist angehalten, auf eine stärkere Digitalisierung im Impfwesen mit dem Ziel höherer Durchimpfungsraten und den Erhalt von Impfungen als ärztliche Leistung hinzuarbeiten.
- Die Delegierten forderten die gesetzlichen Krankenkassen in Bayern auf, die bereits veranlassten Regresse zurückzuziehen bezüglich des Pneumokokkenimpfstoff Apexxnar®, Bexsero® (Meningokokken B) und gegen RSV, der bereits vor Inkrafttreten der Impfvereinbarung verimpft wurde.
- Der Geschäftsführende Vorstand soll auf Antrag der Delegierten darauf hinwirken, dass die Verwaltungspauschale der HZV-Verträge für Nichtmitglieder signifikant erhöht wird.
- Die Bayerische Landesärztekammer soll prüfen, wie die Prozesse für die Erteilung von Weiterbildungsbefugnissen vereinfacht und beschleunigt werden könnten.
- Die Qualitätsanforderungen Restmedikationsüberwachung, Medikationsinteraktionsprüfung sollen beim bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP) und Integration der FORTA-Liste gegenüber den Anbietern von Praxisverwaltungssoftware (PVS) formuliert und eingefordert werden.
- Auch unterstützen die Delegierten eine Initiative des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), bundesweit verpflichtende Kurse zur Katastrophenvorsorge und einen jährlichen nationalen Bevölkerungsschutztages einzuführen. (mic)