Stolzes Jubiläum

Merkel bei Merck

Vor 350 Jahren wurde das Pharmaunternehmen Merck gegründet – und strotzt zur Feier vor Selbstbewusstsein. Auch die Kanzlerin ist angereist, um zu gratulieren.

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Frank Stangenberg-Haverkamp, Vorstandsvorsitzender von Merck (v.l.), Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Kanzlerin Angela Merkel und Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Merck beim Festakt anlässlich des Jubiläums von Merck,

Frank Stangenberg-Haverkamp, Vorstandsvorsitzender von Merck (v.l.), Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Kanzlerin Angela Merkel und Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Merck beim Festakt anlässlich des Jubiläums von Merck,

© Boris Roessler/dpa

DARMSTADT. Die Merck KGaA, das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt, feiert dieses Jahr 350-jähriges Bestehen.

Ein Festakt am Hauptsitz Darmstadt, zu dem am Donnerstag neben rund 900 Gästen aus Wirtschaft und Politik auch Bundeskanzlerin Angela Merkel angereist war, machte den Auftakt für weitere Feierlichkeiten, die im Laufe des Jahres an den Merck-Standorten Boston und Schanghai stattfinden sollen.

Für die Eigentümerfamilie, die von der Gründung bis heute Mehrheitseignerin des börsennotierten Konzerns ist, sei die Kontinuität, für die Merck stehe, wichtig – betonte in seiner Ansprache deren offizieller Repräsentant Frank Stangenberg-Haverkamp: "Die wesentlichen Grundsätze, auf denen unser Unternehmen beruht, haben jeden Wandel überdauert. Merck entwickelt forschungsintensive Spezialprodukte. Merck legt besonderen Wert auf Qualität. Und Merck ist ein wertebasiertes Unternehmen".

Für die Eigentümerfamilie bedeute das, "Verantwortung zu übernehmen. Wir verstehen uns als Treuhänder für die nächste Generation".

Keine Suche nach neuen Investoren

Derzeit gebe es keine Pläne, den Anteil der Merck-Familie, die gut 70 Prozent an dem Dax-Konzern hält, zu senken. Sollte es die Möglichkeit geben, durch einen solchen Schritt Merck etwa über neue Investoren besser aufzustellen, sei das denkbar. "Wir suchen aber nicht danach", so Stangenberg-Haverkamp. Der Konzern beabsichtige auch nicht, in neue Geschäftsfelder vorzudringen. Mit den Sparten Pharma, Laborausrüstung und Spezialchemie sei Merck breit genug aufgestellt.

Auch stehe die Pharmasparte, die jahrelang eine Durststrecke erlebt hatte, "nicht zur Disposition" – selbst falls der derzeitige wichtigste Hoffnungsträger, der Krebs-Antikörper Avelumab, floppen sollte.

Mercks Ursprünge liegen in der Darmstädter Engel-Apotheke. Friedrich Jakob Merck hatte 1668 mit der Übernahme der zweiten Hofapotheke die Keimzelle für den Weltkonzern gelegt. Die Engel-Apotheke im Darmstädter Stadtzentrum ist nach wie vor in der Hand der Merck-Familie.

Heute zählt der Konzern fast 53.000 Mitarbeiter und erzielt gut 15 Milliarden Euro Jahresumsatz. Als reiner Arzneihersteller sieht sich Merck nicht mehr, selbst wenn die Sparte den meisten Umsatz bringt. Firmenchef Stefan Oschmann forciert den Umbau zum Wissenschaftskonzern.

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr durchlebt Merck eine Schwächephase. 2018 wird mit einem leichten Rückgang des Betriebsgewinns gerechnet. Im hochprofitablen Geschäft mit Flüssigkristallen etwa für Smartphone-Displays drückt die Konkurrenz aus China die Preise. (dpa/cw)

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