Staatsanwälte ermitteln

Millionenbetrug mit Luftrezepten?

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BERLIN. Staatsanwaltschaften in mehreren Bundesländern ermitteln nach Informationen der "Welt am Sonntag" in millionenschweren Betrugsverfahren gegen Apotheker. Es gehe dabei um "Luftrezepte", schreibt die Zeitung. Dabei rechneten Apotheker Tausende von Rezepten mit den gesetzlichen Krankenkassen ab, obwohl die verschriebenen Medikamente nie über ihre Ladentheken gingen. Sie machten dabei gemeinsame Sache mit Ärzten oder Patienten.

Die Schadenssummen, die gesetzlichen Krankenkassen durch betrügerische Apotheker entstünden, seien teilweise deutlich höher als bei jeder anderen Berufsgruppe im Gesundheitswesen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Kaufmännische Krankenkasse KKH etwa habe 2015 fast doppelt so viel ergaunertes Geld von Apothekern zurückgefordert wie von der nächsten Berufsgruppe, den Pflegediensten: Konkret eine knappe halbe Million Euro.

Die Organisation Transparency Deutschland schätzt den Schaden durch Betrug und Korruption mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen insgesamt laut "WamS" auf 680 Millionen bis 2,72 Milliarden Euro pro Jahr. Das wären zwei bis acht Prozent der knapp 35 Milliarden Euro Ausgaben der gesetzlichen Kassen im vergangenen Jahr für Arzneimittelverordnungen. (dpa)

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