Missverständnis um Datenpanne bei der eGK

BERLIN (gvg). Eine technische Panne hat für neuerliche Diskussionen über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) gesorgt. In ersten Reaktionen war davon die Rede, dass alle in den Testregionen ausgegebenen Karten ausgetauscht werden müssten. Das stimmt jedoch nicht. Die Panne betrifft lediglich einige hundert Testkarten.

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Bei der am Wochenende bekannt gewordenen Panne kam es zu einem Spannungsabfall bei dem Sicherheitsdienstleister D-Trust, der wichtige Sicherheitsinformationen für die eGK verwaltet. Durch den elektrischen Spannungsabfall im Rechenzentrum wurden Informationen, die für die Kommunikation zwischen der Gesundheitskarte und elektronischem Heilberufsausweis nötig sind, unwiederbringlich gelöscht. Weil keine Backup-Kopien existieren, müssen die entsprechenden Karten erneuert werden.

Das eGK-kritische Aktionsbündnis "Stoppt die E-Card" hatte daraufhin gemeldet, dass alle in den Testregionen ausgegebenen Gesundheitskarten ausgetauscht werden müssten. Das stimme nicht, versicherte gematik-Sprecher Daniel Poeschkens der "Ärzte Zeitung". Es gehe lediglich um einige hundert Testkarten, die in den so genannten Musterumgebungen zum Einsatz kommen, also in technischen "Labors" der gematik. Patientenkarten in den Feldtests seien nicht betroffen.

Eine vergleichbare Panne bei den Feldtests der eGK oder auch im späteren Echtbetrieb sei nicht denkbar, so Poeschkens weiter. Denn dann werde es bei dem jeweils zuständigen Dienstleister ein Backup-System geben, um sicherzustellen, dass die Karten bei einer Panne nicht neu produziert werden müssen.

Bei dem Zwischenfall mit der elektronischen Gesundheitskarte sei es im Übrigen in keiner Weise um sensible Patientendaten gegangen. Diese sollen in Zukunft bei eGK-Anwendungen wie der elektronischen Patientenakte mit einem persönlichen Schlüssel auf der eGK verschlüsselt werden. Ob es für den Fall eines Kartenverlusts ein Backup dieses Schlüssels geben wird, ist noch unklar. In jedem Fall ginge es dann aber nur um einzelne Datensätze.

Lesen Sie dazu auch: Neue Gesundheitskarte weiter in der Kritik

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