Anlagen-Kolumne

Mit Strafzinsen die Konjunktur ankurbeln?

Von Richard Haimann Veröffentlicht:

Neun Jahre währt der Konjunkturaufschwung – und damit zwei Jahre länger als solche Phasen üblicherweise dauern. Doch nun mehren sich die Zeichen einer Trendwende.

Unternehmen melden schrumpfende Auftragseingänge. Ökonomen senken ihre Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung. Anders als in früheren Abschwüngen kann die Europäische Zentralbank (EZB) diesmal anscheinend die Zinsen nicht senken, um einen neuen Aufwärtstrend zu befeuern. Sie hält die Leitzinsen noch immer bei null Prozent.

Für Aufsehen an den Kapitalmärkten sorgt deshalb ein neues Strategiepapier des Internationalen Währungsfonds, verfasst auch von EZB-Mitarbeitern.

Darin diskutiert werden Negativzinsen von bis zu zehn Prozent und die Abschaffung des Bargeldes. Die Idee: Durch Strafzinsen auf Spareinlagen sollen Bürger zum Konsum angeregt werden, um die Wirtschaft im Krisenfall wieder anzukurbeln.

Gold bietet keinen Schutz vor Strafzinsen: Die USA hatten in der Großen Depression 1933 den Privatbesitz des Edelmetalls verboten, Deutschland damals einen Festpreis weit unter Marktwert eingeführt.

Sollten Negativzinsen tatsächlich kommen, dürfte ein Goldverbot rasch folgen. Sicherheit könnten hingegen ausländische Devisen bieten: Schweizer Franken und US-Dollar lassen sich in großen Scheinen in Bankschließfächern lagern. Von der US-Währung existieren sogar 10.000 und 100.000 Dollar Noten.

Eine weitere Alternative sind Aktien von Unternehmen, deren Produkte immer benötigt werden: Lebensmittel- und Pharmaproduzenten sowie Energieversorger.

Sie haben in der Vergangenheit auch in Rezessionsphasen genug verdient, um weiterhin Dividenden auszuschütten. Deren Aktienkurse sind zwar mit dem Einbruch der Börsen vorübergehend auch gefallen, haben sich aber anschließend kräftig erholt. Denn jedem Ab- folgt ein Aufschwung.

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