Morgan-Stanley-Anlegern drohen Verluste

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Anleger des offenen Immobilienfonds P2 Value von Morgan Stanley müssen mit deutlichen Verlusten rechnen. Die Gesellschaft hat am Montag den Verkauf von Anteilen eingestellt.

Von Richard Haimann

Der 1,7 Milliarden Euro schwere P2 Value zählt zu jenen zehn offenen Fonds, die im Oktober 2008 nach hohen Mittelabflüssen eingefroren wurden. Credit Suisse, Degi, SEB und KanAm konnten insgesamt vier Fonds wieder öffnen. Der Morgan-Stanley-Fonds hingegen ist weiter gesperrt. Um das Vertrauen der Anleger zurück zu gewinnen, hatte die Gesellschaft begonnen, das gesamte Immobilienportfolio durch unabhängige Sachverständige neu bewerten zu lassen.

Die bisherigen Daten lassen deutliche Korrekturen erwarten. Der Verkauf weiterer Anteilsscheine sei vorübergehend ausgesetzt worden, "da erste Ergebnisse der Neubewertung auf signifikante Abwertungen hinweisen", heißt es in einer Mitteilung der Gesellschaft. Das Ergebnis der Neubewertung soll demnächst bekannt gegeben werden.

Jetzt fürchten andere Fondsanbieter, die Abwertungen beim P2 Value könnten zu einer erneuten Panik unter den Anlegern führen. Sie weisen deshalb darauf hin, dass der P2 Value erst Ende 2005 aufgelegt wurde und seine Objekte dadurch auf dem Höhepunkt der Spekulationsblase an den internationalen Immobilienmärkten erworben hatte. Zudem sei der Morgan-Stanley-Fonds zu 39,9 Prozent in den volatilen Märkten Asiens und der USA investiert, während die übrigen Fonds überwiegend in Europa Immobilienbestände halten. Im Schnitt entfällt bei allen Fonds nur rund zwölf Prozent des Immobilienvermögens auf Liegenschaften außerhalb Europas, beim P2 Value beträgt hingegen allein der Anteil von Immobilien an den volatilen asiatischen Märkten 33,2 Prozent, weitere 6,7 Prozent entfallen auf den US-Markt.

"Unser Grundinvest-Fonds hält ausschließlich hochwertige Büroimmobilien in den Kernzentren großer Metropolen", sagt KanAm-Sprecher Michael Birnbaum. Die Gesellschaft hatte den ebenfalls eingefrorenen 4,9 Milliarden Euro schweren Fonds erst im Juli wieder geöffnet. Die Vermietungsquote betrage 99 Prozent, sagt Birnbaum.

Ein Sprecher der Deutschen Bank weist darauf hin, dass sich die Portfolien der Fonds der Deutschen Bank Tochter RREEF "vom Zeitpunkt der Fondsauflage, der geografischen Verteilung ihrer Objekte und der Gewichtung der Nutzungsarten deutlich von dem P2 Value unterscheiden und nicht in Hochpreisphasen investiert haben". Zudem würden alle Immobilien fortlaufend bewertet.

Auch der Branchenverband BVI beruhigt. BVI-Kommunikationschef Andreas Fink: "Anleger anderer Fonds brauchen eine Abwertung nicht zu befürchten."

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