B-Zell-Lymphom

Morphosys hofft zur Jahresmitte auf erste eigene Produkteinführung

Der Antikörperentwickler Morphosys arbeitet für etliche namhafte Industriepartner. Die Einnahmen aus diesen Allianzen sollen sich 2020 vervierfachen.

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Die Firmenzentrale von Morphosys in Planegg bei München.

Die Firmenzentrale von Morphosys in Planegg bei München.

© Xaver Lockau

München. Morphosys will im Falle einer positiven Zulassungsentscheidung der US-Oberbehörde FDA mit seinem ersten eigenen Produkt, dem Antikörper Tafasitamab, so schnell wie möglich in die dortige Versorgung kommen. „Wir sind bereit für einen Markteintritt Mitte 2020 und erwarten, dass dies ein prägender Meilenstein für Morphosys wird“, ließ der Vorstandsvorsitzende des Münchener Antikörperentwicklers, Dr. Jean-Paul Kress, am Mittwoch anlässlich der Bekanntgabe der Jahresergebnisse 2019 verlauten.

Das Votum der FDA wird am 30. August erwartet. Erstindikation des Anti-CD19-Antikörpers ist wiederkehrendes oder therapieresistentes großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL). Erst kürzlich hatte Morphosys mit dem US-Unternehmen Incyte eine milliardenschwere Entwicklungs- und Vertriebspartnerschaft für Tafasitamab geschlossen.

Geld von Janssen und GSK

Im Geschäftsjahr 2019 trugen insbesondere zweistellige Meilensteinzahlungen von GlaxoSmithKline und Janssen zum Umsatz bei. Für den Beginn des klinischen Phase-III-Programms mit dem experimentellen Antikörper Otilimab gegen rheumatoide Arthritis überwies GSK 22 Millionen Euro. Janssen zahlte 31,8 Millionen Euro Lizenzgebühren, nachdem der auf Morphosys-Technologie basierende, 2017 zugelassene Psoriasis-Antikörper Guselkumab (Tremfya®) Blockbusterstatus erreichte.

Insgesamt addierten sich die Einnahmen auf rund 72 Millionen Euro und lagen damit sechs Prozent unter Vorjahr. Nach Steuern verdoppelte sich der Verlust auf -103 Millionen Euro. Begünstigt hätten das starke Plus in den roten Zahlen vor allem die „intensivierten Vorbereitungen auf eine mögliche Kommerzialisierung von Tafasitamab in den USA“, heißt es, sowie der Ausbau der US-Tochter. Die Liquidität der Gesellschaft betrug zum Jahresende 357,4 Millionen Euro.

117 F&E-Projekte in Arbeit

2020 wird mit 280 bis 290 Millionen Euro Umsatz gerechnet, wobei darin noch keine Erlöse aus eventuellen Tafasitamab-Verkäufen einkalkuliert sind. Ein Umsatztreiber dürfte zunächst erneut Janssens Guselkumab werden, für das eine Indikationserweiterung in den USA und Europa gegen Psoriasis-Arthritis beantragt ist, über die möglicherweise dieses Jahr entschieden wird.

Vor Zinsen und Steuern soll sich das Betriebsergebnis deutlich auf -15 Millionen bis 5,0 Millionen Euro verbessern. 2019 standen bei dieser Kenngröße -108 Millionen Euro in den Büchern.

Laut Bilanzmitteilung arbeitete Morphosys zuletzt an 117 F&E-Programmen; mit 29 Kandidaten, die auf Morphosys-Know-how gründen, laufen bereits klinische Studien, fünf davon betreffen Kandidaten, die die Münchener irgendwann selbst vermarkten wollen. (cw)

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