Sprunginnovationen

Neue Agentur auf der Zielgeraden

Deutschland will den Anschluss weltweit an die Spitzentechnologie halten – und Forschern einen neuen Ansprechpartner geben.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Medizintechnik und andere Branchen sollen bald einen neuen Ansprechpartner finden, um mit ihren Ideen an der Spitze des technologischen Fortschritts zu stehen.

Dies kündigten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (beide CDU) Ende August 2018 an.

Das Vehikel: die Agentur für Sprunginnovationen. Diese Woche nun hat das Ministerduo die einvernehmlichen Empfehlungen der Gründungskommission der Agentur für Sprunginnovationen verkündet.

Der Software-Unternehmer Rafael Laguna de la Vera soll Gründungsdirektor der neuen Agentur werden. Die Verhandlungen mit ihm würden nun unverzüglich aufgenommen, hieß es weiter.

Über Standort noch nicht entschieden

Als Standort der Agentur habe die Gründungskommission eine gut entwickelte, urbane Region mit starker Wissenschaftsorientierung, zum Beispiel die Metropolregion Berlin, empfohlen. Die endgültige Standortentscheidung solle aber nach den Empfehlungen der Gründungskommission im Einvernehmen mit dem künftigen Direktor getroffen werden.

Laut Karliczek soll die Agentur für Sprunginnovationen schnellstmöglich an den Start gehen. „Sie wird dazu beitragen, dass Deutschland noch innovativer wird. Davon werden wir alle profitieren“, betonte die Ministerin. „Mit Herrn Laguna an der Spitze wird es der Agentur gelingen, Potenziale für Sprunginnovationen in Deutschland zu heben und diese erfolgreich in den Markt zu bringen.

Sprunginnovationen sollen nicht nur in Deutschland erdacht, sondern hier verwertet und auf den Markt gebracht werden. Das sichert unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit sowie Arbeitsplätze in Deutschland“, ergänzte Altmaier.

„Die Aufgabe, eine solche Agentur zu schaffen, ist ungemein vielversprechend und reizvoll, und für mich persönlich die konsequente Fortsetzung meiner Mission, europäisch-humanistisch geprägte, wirtschaftsnahe Innovation zu schaffen“, kommentierte Laguna die Job-Offerte.

Kabinettsbeschluss umgesetzt

Mit der Gründung der Agentur für Sprunginnovationen in den kommenden Wochen wird ein Beschluss des Bundeskabinetts umgesetzt.

Als künftig zu fördernde Sprunginnovationen werden nach Ministerangaben solche Lösungen verstanden, die insbesondere auf radikalen technologischen Neuerungen, aber auch auf völlig neuen Geschäftsmodellen und sozialen Veränderungen beruhen.

Eine wichtige Aufgabe der Agentur werde es sein, Entwicklungen in der Wissenschaft und Wirtschaft zu beobachten und ihr Potenzial für disruptive Innovationen zu erkennen. Die Agentur werde selbst durch Wettbewerbe und andere Förder-Formate neue Potenziale und ihre Protagonisten sichtbar machen.

Die Bundesrepublik Deutschland solle als Alleingesellschafterin der Agentur fungieren, vertreten durch das Bundesbildungs- und -wirtschaftsministerium. Die Agentur ist zunächst für eine Laufzeit von zehn Jahren geplant.

Rund eine Milliarde Euro seien derzeit als Mittelausstattung für die Agentur vorgesehen. An ihrer Spitze sollen zwei Geschäftsführer stehen, von denen sich einer um die kaufmännischen Angelegenheiten kümmert. Die Agentur soll mit bis zu 50 Mitarbeitern an den Start gehen. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau