Abrechnung

Neuer Vertrag ermöglicht HIV-PrEP auch für PKV-Patienten

Ärzte und PKV-Anbieter können jetzt einem Vertrag zur Präexpositionsprophylaxe beitreten. Der genaue Abrechnungsumfang nach GOÄ wird geheim gehalten.

Veröffentlicht:

Berlin. Mit einem neuen Vertrag wollen die HIV-Schwerpunktpraxen und die privaten Krankenversicherer (PKV) die HIV-Prävention bei Privatversicherten stärken.

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierte (dagnä) und der PKV-Verband haben zum 1. Dezember eine Rahmenvereinbarung zur gezielten Nutzung der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) geschlossen. Das teilten die Vertragspartner am Donnerstag mit.

Besseren Zugang zu Präventionsmaßnahmen

„Um die PrEP zum Erfolg zu machen, braucht es eine bedarfsgerechte Versorgung auf sicheren Füßen“, kommentiert dagnä-Vorstand Dr. Andreas Jenke. Privatpatienten ab dem 16. Lebensjahr, die ein erhöhtes HIV-Risiko haben, sollen verstärkt Zugang zu der Präventionsmaßnahme und einer umfassenden Betreuung durch HIV-Spezialpraxen erhalten.

Die Vereinbarung regelt unter anderem die Zielgruppen und die Qualifikationsanforderungen an die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte und orientiert sich dabei an den medizinischen Leitlinien zur PrEP. Bei der Definition des Versorgungsumfangs diente den Vertragspartnern die entsprechende Anlage zum Bundesmantelvertrag Ärzte als Blaupause.

Größere Einheitlichkeit erhofft

Über den Ziffernkranz, den die Ärztinnen und Ärzte bei der Abrechnung der Leistungen in Anschlag bringen können, haben PKV-Verband und dagnä Stillschweigen vereinbart. Bislang gibt es auf Seiten der PKV-Unternehmen noch eine uneinheitliche Erstattungsbereitschaft der PrEP.

Die dagnä hofft, dass die Rahmenvereinbarung zu einer größeren Einheitlichkeit führt. Ihr können Versicherungsunternehmen und Ärzte ab Dezember beitreten. „Jetzt ist eine breite Umsetzung wichtig“, betont Jenke.

Unter Versorgungsaspekten sei es sinnvoll, das Präventionspotenzial der Prä-Expositionsprophylaxe zu nutzen, erklärt PKV-Verbandsdirektor Dr. Florian Reuther. „PKV-Verband und dagnä schaffen deshalb in der Rahmenvereinbarung adäquate Leitplanken für eine qualitätsgesicherte und wirtschaftliche PrEP-Versorgung in der PKV.“

Ihm ist allerdings auch der Hinweis wichtig, dass die Maßnahme nicht die „ebenso einfache wie wirksame Prävention etwa durch die Nutzung von Kondomen“ ersetzen kann. (iss)

Lesen sie auch
Lesen sie auch
Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?