Bürgerversicherung

PVS-Verband warnt vor "Salamitaktik"

Die Vereinheitlichung der Gebührenordnungen wäre ein Schritt in Richtung Bürgerversicherung, mahnen Kritiker.

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STUTTGART. Die Einführung einer einheitlichen Gebührenordnung für die Privat- und die Kassenabrechnung wäre der erste Schritt hin zu einer Bürgerversicherung. Vor einer solchen "Salamitaktik" mit "kleinen Schritten zur großen Lösung" hat Stefan Tilgner, Geschäftsführer des PVS-Verbands, gewarnt. Tilgner sprach bei der Diskussionsveranstaltung "Quo vadis, privatärztliche Tätigkeit?", die vom PVS-Verband in den Räumen der PVS Akademie in Stuttgart durchgeführt wurde.

Die Vorstellung, eine Vereinheitlichung der Gebührenordnungssysteme Liefe darauf hinaus, dass am Ende alles auf Ebene der GOÄ abgerechnet würde, sei irrig, betonte Tilgner. Vielmehr werde das Ergebnis "eine Einheits-GOÄ zu EBM-Konditionen" sein. Unter dem Schlagwort "gleiches Geld für gleiche Leistung" lasse sich eine einheitliche Gebührenordnung leicht verkaufen, so Tilgner weiter. Das aber sei "gefährlicher Populismus".

Tilgner und auch Dr. Markus Stolaczyk, Leiter des GOÄ-Dezernats der BÄK, betonten den grundlegenden Unterschied zwischen der GOÄ als echter Gebührenordnung und dem EBM, dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab, der letztlich ein Instrument zur Mengensteuerung sei und keine echte Gebührenordnung.

Bei den Verhandlungen über die neue GOÄ gebe es "keine Sollbruchstellen mehr", sagte PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach, "die großen Brocken sind abgeräumt", so seine Einschätzung. Bis Jahresende, erinnerten Stolaczyk und Leienbach, wollen die Verhandlungspartner einen Vorschlag für die neue GOÄ vorlegen, der einer neuen Bundesregierung präsentiert werden kann. Ein Junktim hat der Deutsche Ärztetag allerdings gesetzt: Sollte sich in Koalitionsverhandlungen eine Tendenz in Richtung einheitliche Gebührenordnung ergeben, dann wird kein Vorschlag für eine neue Gebührenordnung vorgelegt. (ger)

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